Volksfest
In der „Salamihütte“ geht’s um die Wurst

Bei gut 50 Sorten haben die Dultbesucher am Stand der Familie Schäfer/Zeitlhofer die Qual der Wahl. Es darf probiert werden.

06.09.2015 | Stand 16.09.2023, 7:00 Uhr
Daniel Steffen
Marius Zeitlhofer rückte in die Fußspuren seines Vaters und kennt sich in Sachen Salamis bestens aus. −Foto: Steffen

Es ist ein beachtlicher Erfolg für „Salami-Stefan“ und seine Familie: Ausgerechnet an einem trüben Samstagnachmittag stehen die Menschen an seinem Warendult-Geschäft Schlange. „Also ganz ehrlich, so einen Anlauf habe ich hier noch nicht gehabt“, sagt Stefan Schäfer. Dass sein Debüt auf dem Regensburger Volksfest so glücklich abläuft, freut den Mann aus Fulda ungemein.

In schöner Regelmäßigkeit hängen in seiner Salamihütte, die unweit von den „Gundel-Pfannen“ platziert ist, die Wurst-Bündel von der Decke herab. Es duftet so, wie man es sich von einem Salamistand wünscht. Etwa 50 Sorten stehen zur Auswahl – und diese fällt nicht leicht. Zum Glück gibt es Probierschalen, in die immer wieder dünne Scheiben nachgelegt werden.

Die Kunden probieren mal hier, mal da. „Der Regensburger an sich zeigt sich sehr interessiert. Er kostet alles aus, und dann trifft er seine Entscheidung“, stellt Stefan Schäfer fest. Die lebhaften Szenen erwecken den Eindruck, dass die Salamihütte in der Domstadt ihre ersten Fans gewinnen konnte.

Viele der Salamis präsentierten sich im flockigen Mantel. Die Chili- oder Knoblauchummantelung sorgt dafür, dass die Würste noch schärfer werden. „Wir haben da lange für gebraucht, um eine Methode zu entwickeln, wie die Flocken dauerhaft an den Würsten halten“, verrät Marius Zeitlhofer.

Er ist der 20-jährige Sohn des Inhabers und zieht mit seinen Eltern quer durch Deutschland, um die Salamis zu verkaufen. Wie er weiß, hat zwar jede Region ihre eigenen Spezialitäten, doch einige Wurst-Sorten sind praktisch überall der Renner. „Alles was Knoblauch, Zwiebeln oder Chili beinhaltet, ist gefragt“, sagt er.

Er legt den Kunden etwa die Thüringer Spezialitäten ans Herz. So wie den „Eichsfelder Feldgieker“ aus der gleichnamigen Region. „Hierbei handelt es sich um eine luftgereifte Schweinswurst. Die haben die Soldaten früher mit aufs Feld genommen, daher der Name.“ Auch so etwas gibt es: Salami mit Walnüssen, Salami mit Mandeln, Salami mit Pistazien. „Der Geschmack kommt direkt aus der Frucht heraus. Da gibt es nichts, was mit Ölen und Aromastoffen künstlich herbeigeführt wird“, sagt Marius Zeitlhofer.

Mit dem Verzehr darf sich der Kunde Zeit lassen. „Die Salami kann man monatelang aufbewahren. Wichtig ist, dass sie im Trockenen lagert.“ Zum Beispiel im Keller, aber auch im Kühlschrank. Um Feuchtigkeit abzuweisen, ist die Wurst in ein Metzger- oder Küchenrollenpapier zu wickeln.

Ob sich der Kunde nur eine Wurst mitnimmt oder sich eine ganze Tüte vollpacken lässt, ist natürlich jedem selbst überlassen. Stefan Schäfer: „Manche Stammkunden decken sich für ein ganzes Jahr mit unseren Salamis ein, weil sie wissen, dass wir erst in zwölf Monaten wiederkommen.“