2018, sagt Pfarrer Alexander Dyadychenko, habe er seine erste Osternacht in Heinrichskirchen gefeiert, abends und bei strahlendem Sonnenschein. Das Brennen der hellen Osterkerze, die Symbolik des Lichts, sei dabei leider untergegangen.
Im Pfarrbrief hat er seine Entscheidung, die Feier der Osternacht mit Osterfeuer in Heinrichskirchen in diesem Jahr erstmals in die frühen Morgenstunden zu legen, bereits öffentlich gemacht. Doch er möchte auch den Hintergrund dazu erläutern.
Nicht in Stein gemeißelt
Weil die Feier der Osternacht in Rötz am Samstag um 21 Uhr stattfindet, habe er bereits vor vier Jahren mit dem Pfarrgemeinderat von Heinrichskirchen besprochen, dass es überlegenswert wäre, die Feier in Heinrichskirchen in die Morgenstunden des Sonntags zu verlegen. So wie es in vielen anderen Gemeinden bereits üblich sei, sagt Pfarrer Dyadychenko.
Auch die Mitglieder des Pfarrgemeinderats hätten sich damals gleich dafür ausgesprochen. Das sei zwar etwas Neues, die Menschen seien skeptisch gewesen, und das seien einige auch jetzt noch. Man müsse nun sehen, ob sie die Veränderung annehmen würden. Was die nächsten Jahre angehe, sei die Entscheidung nicht in Stein gemeißelt.
Im zweijährigen Wechsel
Er habe sich entschlossen, die Feier der Osternacht in zweijährigem Wechsel zwischen Rötz und Heinrichskirchen – ein Mal am Samstag um 21 Uhr und ein Mal am Sonntag um 5 Uhr – zu begehen. Bei zwei Pfarreien sei das kaum anders möglich. Am Samstag um 23 Uhr den Ostergottesdienst zu feiern, das wolle er den Leuten nicht zumuten.
Das könnte Sie auch interessieren:„Bock des Jahres“ geht an die Genossenschaftsbrauerei Rötz
Allgemein sei die Entwicklung, so Pfarrer Dyadychenko, dass die Pfarreiengemeinschaften sich vergrößern. Wenn mehrere Kirchen in einer Pfarreiengemeinschaft zusammengeschlossen seien, dann könne nicht in jeder Kirche jedes Jahr die Osternacht am späten Samstagabend gefeiert werden. Eine Osterfeier frühmorgens am Sonntag könne ein Gewinn sein. Auch sei es natürlich für jeden möglich, nachts oder morgens die Osterfeier in Rötz oder Heinrichskirchen zu besuchen.
Feier des Osterfests attraktiver gestalten
„Ich bin selber kein Frühaufsteher“, sagt der Pfarrer. Doch es gehe ihm bei seiner Entscheidung um das Wohl der Gemeinde und wie man die Feier des Osterfests mit der Lichtsymbolik attraktiver gestalten könne. Die Osternacht werde heuer in Heinrichskirchen gefeiert, wenn es noch dunkel ist. Wenn die Menschen durch die Kirchentüren heraus ins Freie treten – die Sonne ist gerade aufgegangen und alles ist hell – sei das etwas ganz Besonders, eine Osterfeier, „die unter die Haut geht“, wie der Pfarrer sagt. Beim anschließenden gemeinsamen Osterfrühstück im Pfarrheim in Heinrichskirchen werde der Tisch reich gedeckt sein mit Brötchen, Kaffee, Eiern und Geräuchertem.
Das könnte Sie auch interessieren:Rötzer Ü80-Trio erzählt: So schön war das „Fortgehen“ früher
Das Frühstück wird vom Pfarrgemeinderat organisiert. In seinem Heimatland sei es Brauch, nach dem Ostergottesdienst gemeinsam gekochte Eier und Geräuchertes zu essen und miteinander ein Stamperl Schnaps zu trinken, erzählt der Pfarrer – in der Ukraine ist es üblich, dass in der gesamten Fastenzeit kein Alkohol getrunken wird.
Auch er selbst werde beim Frühstück kurz mit dabei sein, so Pfarrer Dyadychenko. Um 10 Uhr ist dann bereits der Festgottesdienst mit anschließender Segnung des Osterbrunnens am Marktplatz in Rötz.
Gemeinsames Osterfrühstück im Pfarrheim Heinrichskirchen:
Am Ostersonntag, 9. April, wird die Feier der Osternacht in St. Nikolaus zu Heinrichskirchen erstmals um 5 Uhr begangen mit musikalischer Gestaltung der Blaskapelle Heinrichskirchen. Anschließend wird ein gemeinsames Osterfrühstück im Pfarrheim in Heinrichskirchen für alle Gottesdienstbesucher angeboten.
Rötz:In Rötz ist die Feier der Osternacht am Karsamstag um 21 Uhr mit einer Einladung zum Weinausschank durch den Pfarrgemeinderat. Der Festgottesdienst mit Segnung des Osterbrunnens ist am Sonntag um 10 Uhr.
Pfarrer Dyadychenko erläutert seine Beweggründe. -Foto: Bauer