Gemeinderat
In Runding trotz Corona 2021 „einiges erreicht“

Bürgermeister Franz Kopp zog Jahresbilanz und blickt trotz düsterer Prognosen optimistisch in die Zukunft.

21.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:24 Uhr
Hans Schmelber
Der Rundinger Gemeinderat traf sich zur Jahresschlusssitzung. −Foto: Hans Schmelber

Im öffentlichen Teil der letzten Gemeinderatsitzung 2021 ging es am Donnerstagabend im Pfarrsaal um Rechnungsprüfungen. Wie bekanntgegeben wurde, forderte das Landratsamt im Zuge der überörtlichen Rechnungsprüfung u. a., dass man die Feststellung der Jahresrechnung 2020 nachholen und die Entlastung 2018 sowie 2020 beschließen müsse und die Entlastung nach örtlicher Prüfung erfolgen müsse. Der Rat beauftragte die Verwaltung mit der Abarbeitung der Prüfungsfeststellungen.

In puncto örtliche Rechnungsprüfung 2018 hieß es: Aufgrund der Haushaltsüberschreitung beim Einbau der Drossel im Regenüberlaufbecken Runding-West wurde die Entlastung bis zur Behandlung dieser Überschreitung zurückgestellt. Die Überschreitung wurde am 4. Juni 2020 einstimmig genehmigt, vergessen wurde aber, die Entlastung vorzunehmen. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Entlastung für das Haushaltsjahr 2018.

Zur Jahresrechnung 2020 wurden von Kämmerer Andreas Baumgartner Zahlen präsentiert. Das Haushaltsjahr 2020 wurde mit einem Überschuss von 2 299 128 Euro abgeschlossen. Dieser wurde hauptsächlich durch Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer in Gesamthöhe von 1,83 Millionen Euro erzielt. Laut Kämmerer ist die Kassenlage jetzt wie folgt: Um die laufenden Maßnahmen finanzieren zu können, mussten keine Kassenkredite in Anspruch genommen werden. Aufgrund der Vorgaben der Banken und des hohen Kontostands über das Jahr hinweg mussten für Beträge über 1 000 000 Euro, später über 500 000 Euro, Verwahrgeldzinsen an die Banken gezahlt werden. Der Schuldenstand betrug Ende 2020 noch 897 000 Euro – das entspricht 389 Euro pro Einwohner.

Spielräume werden enger

Gemeinderat Martin Hastreiter, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, erstattete Bericht über die Prüfung, die sich wegen des umfangreichen Stoffes auf Teilgebiete und Stichproben beschränken habe müssen. „Es ergaben sich keine Mängel und Beanstandungen“, versicherte er, fügte aber an, dass die finanziellen Spielräume enger würden. Der Gemeinderat beschloss die Feststellung der Jahresrechnung 2020 und erteilte einstimmig die Entlastung.

Nach Bekanntgabe der Sitzungstermine 2022 hielt der Rathauschef einen umfangreichen Rückblick auf 2021, ein angesichts Corona von großer Unsicherheit und vielen Unwägbarkeiten gekennzeichnetes Jahr. „Der Kampf um knappe Ressourcen hat längst begonnen, und die Auswirkungen haben wir in der zweiten Jahreshälfte erstmals zu spüren bekommen“, so Kopp. „Woher also den Optimismus nehmen, den man angesichts düsterer Prognosen für die Zukunft braucht?“, fragte er. Er persönlich ziehe seinen Optimus „allein aus der Tatsache, dass wir diese schwere Zeit trotz allem gut gemeistert haben. Auch in unserer Gemeinde hat sich einiges getan und es wurde einiges erreicht“, so Kopp, und präsentierte eine lange Liste der Projekte.

Der Ausblick auf 2022 in der Gemeinde sei erneut von den weiter herrschenden Unsicherheiten geprägt. Unsicherheiten bei Gewerbesteuereinnahmen seien hier das markanteste Beispiel. Die neue Regierung werde sich der Herausforderung des Klimawandels und der damit verbundenen Energiewende annehmen. Chancen bestünden hier für Runding erstmals in neuen Förderprogrammen. Allerdings würden mit Sicherheit auch Verschärfungen kommen, gerade was den Flächenverbrauch und die Versiegelung angeht. Das Ausweisen von Siedlungs- und Gewerbeflächen dürfte erheblich schwieriger werden.

Konstruktive Zusammenarbeit

„Zuletzt möchte ich mich als Bürgermeister, aber auch persönlich bei euch bedanken für die stets respektvolle und konstruktive Zusammenarbeit und Unterstützung. Niemand ist perfekt und ohne Fehler, deshalb habe ich Kritik immer angenommen und versucht, es das nächste Mal besser zu machen“, so Kopp wörtlich.

Ein besonderer Dank gelte der Verwaltung: „Ohne euch ginge nichts.“ Kopp dankte auch den Mitarbeitern von Bauhof und Kindergarten, den Reinigungskräften, den Burg- und Wanderführern, dem Kindergartenbuspersonal, den Wertstoffhofmitarbeitern „und allen, die ich hier vielleicht vergessen habe“, sowie den Bürgerinnen und Bürger.

Abschließend bedankte sich 2. Bürgermeister Sepp Schmid bei Franz Kopp für dessen Arbeit. (fsh)