Abschied
Ingrid Weiß: „Ich bin dann mal weg“

Die langjährige Geschäftsstellenleiterin der Verwaltungsgemeinschaft Wald feierte und hielt Rückschau auf ihr Berufsleben.

06.02.2016 | Stand 16.09.2023, 6:59 Uhr
Die Frauen und Männer der VG Wald stellten Ingrid Weiß in die Mitte und ließen sie hochleben. −Foto: Fotos: rsu

Von Dankabstattung getragen war die große Abschiedsfeier der Geschäftsstellenleiterin der VG Wald, Ingrid Weiß, im Lindenhof in Hetzenbach, begleitet von einer Rückschau und vielen guten Wünschen für den verdienten Ruhestand. Ingrid Weiß hieß ihre Wegbegleiter willkommen und freute sich, dass so viele mit ihr den Abschied feierten in schöner Runde. Sie sprach von einer „Henkersmahlzeit“ und vom „Abschiedsgeschenk“ auf dem Platz, für jeden ein Päckchen Taschentücher. Zwischen Essen und Nachtisch hielt VG-Vorsitzender Hugo Bauer seine Laudatio, beginnend mit dem Spruch auf der Einladung: „Tschüss, ich bin dann mal weg“. Ein bisschen Wehmut sei schon dabei, fügte er hinzu.

Sie war Franz Reichold gefolgt

„Ich kann mir gut vorstellen, dass du heute mit einem lachenden und einem weinenden Auge unter all den Kolleginnen und Kollegen sitzt, die dich die letzten 20 Jahre begleitet haben“, richtete er den Blick auf Weiß, für die ein langer Lebensabschnitt zu Ende geht, aber auch ein neuer beginnt. Ihr Vorgänger war Franz Reichold, der im März 1996 zum Bürgermeister der Stadt Roding gewählt wurde. Die Zeit des Wahlkampfes war auch für ihn und die Verwaltung eine schwierige Zeit, berichtete Bauer, bis dann sicher war, die Verwaltungsgemeinschaft brauche eine neue Geschäftsleitung. Viele Bewerbungen gingen dazu ein. Im Juli 1996 hat Ingrid Weiß dann die Geschäftsleitung in der VG in Wald übernommen. „Es war für mich– für uns – eine Entscheidung, die wir nie bereut haben.“

Er persönlich habe gerne und vertrauensvoll mit ihr gearbeitet, versicherte er, auch wenn sie mal nicht der gleichen Meinung waren und dies in einem „gehobenen Tonfall“ aussprachen. „Im Gegensatz zu daheim kam mir dann aber zugute, dass ich der Chef war“, fügte er humorvoll hinzu.

Ihm waren aber stets ihre fachliche und die persönliche Meinung wichtig. Hugo Bauer dankte Ingrid Weiß für diese außerordentliche gute Zusammenarbeit und Freundschaft.

Als Geschäftsleiterin war sie Chefin des gesamten VG-Personals bis zu den Bauhofbediensteten beider Gemeinden, Hausmeister, Klärwärter und Mitarbeiter des Schulverbandes. In ihrer Funktion war sie stets bemüht, deren Bedürfnisse im Einklang mit betrieblichen Anforderungen zu bringen.

Als Zeichen der Wertschätzung überreichte ihr Bauer eines der bedeutendsten Werke von Gustav Klimt– „Der Kuss“ – als Porzellanabbildung in limitierter Auflage, eine limitierte Jugendstil-Goebel-Reproduktion, zudem einen Blumenstrauß und einen finanziellen Beitrag für ein Fahrrad. Über ein großes Foto aller Bediensteten freute sich die Geehrte zudem.

„Abschiedsreden haben immer etwas Trauriges, Nachdenkliches an sich. Das ist auch heute so. Erfreulich ist heute dennoch, dass wir dich, Ingrid, bei bester Gesundheit, (hoffentlich) finanziell abgesichert und vor allem voller Euphorie in den nächsten Lebensabschnitt entlassen können, dürfen oder müssen, so Zells Bürgermeister Thomas Schwarzfischer.

Sehr gut in Erinnerung sei ihm noch der 8. Mai 2014, der Tag der konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderates. „Nach den Wahlen und den ganzen Tagesordnungspunkten hast du nach der Schließung der Versammlung zu mir gesagt: ,Jetzt host as gschafft!‘“ Diese Worte möchte ich heute gerne an dich aussprechen.

Schwarzfischer hatte Geschenke dabei. einen Rucksack, unter anderem mit Kissen, bzw. Decke, zudem einen USB-Stick und ein Glas Honig als Symbol für Gesundheit, dann eine Karte als Erinnerung an gemeinsame Jahre.

Wanderkarte und ein Pilgerstab

„Solltest du irgendwann nach Santiago de Compostela kommen, dann lässt du vielleicht das große Weihrauchfass anheizen für die Gemeinde Zell.“ Am Ende übergab er ihr neben einer Wanderkarte einen Pilgerstab.

2. Bürgermeister Rudolf Zimmerer aus Wald, zusammen mit 3. Bürgermeisterin Karin Hirschberger, sprachen von einer Fachkompetenz und Ruhe, welche die Geschäftsstellenleiterin ausgestrahlt hatte. Er dankte ihr im Namen des Gemeinderates für die hervorragende Zusammenarbeit mit Blumen und einer finanziellen Beteiligung am Geschenk zum E-Bike.

Ihr Nachfolger Wolfgang Held hat die dienstliche Begleitung genossen, wie er sagte, Ingrid Weiß hat den Weg geebnet, er bedankte sich bei ihr und sprach von einer „Riesenhürde“, die er nun zu meistern habe.

Gerührt nahm Ingrid Weiß die Ehre und Anerkennung, die ihr zuteilwurde, entgegen. So manche Anekdote gab sie zum Besten, ehe sie noch vor der Nachspeise sich für die vielen lobenden Worte und Abschiedsgeschenke bedankte.

Sie schätzte auch die konstruktive und gute Zusammenarbeit mit den Betrieben, mit den Unternehmen, die mit den verschiedensten Projekten beauftragt gewesen waren.

Die beiden Gemeinden sind unterschiedlich strukturiert, die Pflichtaufgaben wie Daseinsvorsorge aber grundsätzlich gleich. Sie versuchte immer, ihr bestes zu geben, versicherte Weiß. (rsu)