Medizin
Interview: Wie entsteht ein Kater?

Dr. Georg Peschel, Internist und Gastroenterologe, sprach mit der Mittelbayerischen über den Kater nach dem Trinken.

31.12.2017 | Stand 16.09.2023, 6:16 Uhr

Dr. Georg Peschel, Funktionsoberarzt der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des Uniklinikums Foto: Ried

Wie wirkt Alkohol akut auf den Körper?

Erst einmal belebend und aktivierend bis zu einem bestimmten Punkt. Irgendwann kann es zu einer zu starken Enthemmung kommen und einer Vigilanzminderung, also dass man duselig wird bis hin zum Koma. Dadurch kommt es vermehrt zu Gewalt und zu Verletzungen. Schlimmstenfalls kann auch ein Leberversagen auftreten.

Wie entsteht ein Kater?

Beim Abbau von Alkohol entsteht Acetaldehyd. Das entfaltet Wechselwirkungen mit verschiedenen Enzymen im Körper, so dass es zu den Symptomen kommt: Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwächegefühl und Durstgefühl durch die Austrocknung, die der Alkohol selbst auch verursacht.

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Was hilft gegen Kater-Symptome?

Es kommt bei einem Kater zu Elektrolytstörungen, auch zu einer Entzündungsreaktion, und es bilden sich Oxidantien. Grundsätzlich ist es das Wichtigste, die Austrocknung auszugleichen, also viel zu trinken. Das ist auch das Einzige, was wirklich wirkt. Alles andere hat keinen klaren Effekt gezeigt. Man kann den Alkoholabbau auch nicht durch Sport beeinflussen. Ein Kater wird von selbst wieder gut. Aber er bedeutet, man hat wirklich zu viel getrunken. Er ist ein medizinisch wichtiges Warnzeichen.

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