Im Klärwerk des Zweckverbands zur Abwasserbeseitigung für die Städte Teublitz und Maxhütte-Haidhof läuft derzeit eine Sanierungsmaßnahme mit dem Austausch der seit Jahren bestehenden Belüftertechnik in den beiden Belebungsbecken. Diese Baumaßnahme ist mit einem Kostenaufwand von über 530 000 Euro veranschlagt. Verbandsvorsitzender Bürgermeister Thomas Beer aus Teublitz, der Vorstand der Stadtwerke Maxhütte Ludwig Haslbeck und die technische Leiterin des Abwasserzweckverbandes Sabine Eichinger nahmen am Montagnachmittag die Gelegenheit wahr, sich von dem interessanten Austausch der Belüftertechnik und den aktuellen Arbeiten ein Bild zu machen.
Bei einem Rundgang erläuterte Projektleiter Jürgen Goetz von der Fa. U.T.E. Ingenieur GmbH Regensburg den Gästen die Arbeitsabläufe. Die Fertigstellung der Arbeiten im ersten Becken soll im Laufe der Woche erfolgen. Mit einer Wiederinbetriebnahme des Beckens ist in rund einer Woche zu rechnen. Dann folgen nach Ostern die Arbeiten im zweiten Klärbecken.
Wie ergänzend dazu Sabine Eichinger berichtete, wurde im Vorfeld ermittelt, dass die veraltete und wartungsintensive Luftzufuhr zu den beiden Belebungsbecken den meisten Strom am Klärwerk verbraucht. Deshalb sei das Büro U.T.E. Ingenieur GmbH Regensburg beauftragt worden, eine Planung zum Austausch der bestehenden Belüftertechnik zu erstellen. Der Austausch der Belüftertechnik in den beiden Klärbecken ist notwendig, da die aus den 90er-Jahren stammende Technik immer anfälliger wurde. Die bisherige Belüftertechnik ist für die Sauerstoffversorgung des Abwassers verantwortlich. Diese Technik setzte sich bisher zusammen aus Motoren, die in der Mitte des Klärbeckens waren. Daran sind zwei „Brücken“ befestigt, die sich um das Klärbecken drehen. Im Laufe der vergangenen Jahre mussten immer wieder Bestandteile der Belüftertechnik ausgetauscht bzw. erneuert werden. Aus Altersgründen wäre eine Erneuerung der Motoren für die „Brücke“ zeitnah fällig gewesen.
„Dass sich diese Investition ins Klärwerk lohnt, zeigt sich daran, dass sich die neuen Belüfter in Kombination mit den noch jungen Gebläsen aus dem Jahr 2019 künftig deutlich feiner regulieren lassen,“ stellte Verbandsvorsitzender Thomas Beer fest. Dadurch muss weniger Luft in die Belebungsbecken geblasen werden. Zusätzlich können die Abwasserwerte in die Messtechnik integriert und der Zulauf ins Klärwerk exakter gesteuert werden. „Ein wichtiger Aspekt sei, dass durch diese Neuerungen der Energieverbrauch und zugleich die Stromkosten sinken“, so der Vorstand der Stadtwerke Ludwig Haslbeck.
Durch das enorme Wachstum der beiden Städte Teublitz und Maxhütte-Haidhof wurde im Jahre 1960 ein Zweckverband zur gemeinsamen Abwasserbeseitigung gegründet. Drei Jahre später wurde ein Klärwerk im Süden von Teublitz gebaut. Nach fast 30 Jahren beschloss man, ein neues Klärwerk in Kuntsdorf mit Kosten von 17 Millionen DM zu erstellen. Nach einer Bauzeit von zwei Jahren und einem einjährigen Probebetrieb wurde das Klärwerk für 22 000 Einwohner konzipiert und im Jahre 1995 in Betrieb genommen. Der Freistaat Bayern gewährte damals einem Zuschuss von 9.5 Millionen DM.