Interview
Jede Menge Liebesbriefe

Christine Kindermann betreibt die Papeterie „Schau Hi“ und verrät, dass sie ihrem Mann noch regelmäßig Liebesbriefe schreibt.

30.08.2017 | Stand 16.09.2023, 6:27 Uhr
Emma Miesler

Christine Kindermann betreibt diePapeterie „Schau Hi“ Foto: Miesler

Frau Kindermann, Sie verkaufen schöne Stifte, Karten, Briefpaper. Wer kommt in Ihren Laden?

Jung und Alt, Mann und Frau. Menschen, die Dinge, die sie tun, gerne tun. Und wenn sie etwas tun müssen, sich dabei gern mit Schönem umgeben.

Wofür wird eingekauft?

Für Hochzeiten, Taufen oder auffallend oft Geburtstage. Das finde ich besonders schön, denn es wird nicht nur ein Geschenk, sondern auch persönliche Worte übergeben.

Wird wieder mehr per Hand geschrieben?

Das hat nie aufgehört und es wäre schade, wenn. Oft sind es die älteren Generationen, die ihren Kindern und Enkeln Briefe schreiben – aber die antworten dann auch so. Denn in der Art, in der man eine Nachricht bekommt, gibt man sie zurück. Man bekommt einen Brief und schreibt einen zurück. Karte ist Karte, und SMS ist SMS. Es ist superschön, wenn der Briefkasten mit anderen Dingen als nur Standardbriefen, Rechnungen oder Werbung gefüllt ist.

Schreiben Sie noch Briefe?

Selbstverständlich! Unsere Kinder sind ausgezogen. Zwar schaffe ich es nicht, jede Woche eine Karte zu schicken, aber ich bemühe mich, regelmäßig zu schreiben.

Und Liebesbriefe?

Viele! Mein Mann bekommt, obwohl wir zusammenleben, immer noch welche von mir.

Lesen Sie auch:Das kleine Glück im Briefkasten. Der 1. September ist der Welttag des Briefeschreibens. Fünf Gründe, trotz E-Mail und Whatsapp zu Stift und Papier zu greifen.