Natur
Junikäfer schwärmten wieder in Rötz

Auf dem Golfplatz bei Rötz war ein seltenes Ereignis zu beobachten. Nur alle drei bis fünf Jahre paaren sich die Insekten.

14.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:45 Uhr
Eveline Kaltenegger
Nur bei der Paarung blieben die Käfer ruhig genug, um sich fotografieren zu lassen. −Foto: Eveline Kaltenegger

Als die Dämmerung einsetzte, waren Hunderte von Junikäfern in Hillstett unterwegs. Erst war nur vereinzelt ein lautes Brummen und Summen in der Wiese zu hören – so machten sie sich zunächst bemerkbar. Je dunkler es wurde, umso mehr der Insekten schwirrten umher. Dieses Jahr waren sie etwas verspätet, aber kein Wunder bei dem kalten Frühling, da macht selbst der Junikäfer eine Ausnahme und kommt erst Anfang Juli.

Treffpunkt der Käfer waren die Kirschbäume am Golfplatz, wo die Männchen eifrig nach Weibchen zur Paarung suchten. Dabei gab es auch Streit und Gerangel um die Auserwählte. Jeder Versuch, einen einzelnen Junikäfer zu fotografieren, blieb erfolglos – und erst als ein Partner gefunden war, blieben sie ruhig an einem Fleck sitzen.

Das Männchen stirbt sofort

Sofort nach der Paarung stirbt das Männchen, dem Weibchen bleibt etwas mehr Zeit. Es lebt solange, bis die Eier zur Ablage bereit sind. Bis zu 80 Stück kann es entwickeln und es legt sie anschließend in das Erdreich. Danach stirbt auch das Weibchen.

Auch Igel, Marder, Dachs und Fuchs, Spitzmaus und Maulwurf erfreuen sich an dieser Futterquelle, und wer einen Hund hat, wird feststellen, dass auch dieser sie liebt. Maikäfer und Junikäfer gehören beide zur selben Unterfamilie (Melolonthinae) der Blatthornkäfer und sind sich deswegen auch recht ähnlich. Sie unterscheiden sich vor allem in der Größe.

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Während der Junikäfer etwa 14 bis 18 Millimeter lang wird, ist der ausgewachsene Maikäfer mit etwa 25 bis 30 Millimetern fast doppelt so groß. Maikäfer haben einen dunklen Kopf und sind auch allgemein etwas dunkler als Junikäfer. Ein weiteres Merkmal der Maikäfer sind die großen, fächerartigen Fühler, mit denen die Tiere über große Distanzen riechen können. In Deutschland leben zwei Arten der Maikäfer – der Waldmaikäfer (bei uns vorherrschend) und der Feldmaikäfer. Sie unterscheiden sich in der Größe. Der Waldmaikäfer ist etwas kleiner und etwas heller in der Farbe.

Auch in Deutschland gab es noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Maikäfersuppe, die beliebt bei Studenten und anderen armen Menschen war. Schmackhaft, bekömmlich – und mit einer Zutat, die kostenlos war.

Ein Aphrodisiakum

Auch im Mittelalter war der Maikäfer beliebt – damals noch als luststeigerndes Mittel. Nach seiner Karriere als Aphrodisiakum geriet das Insekt zunächst in Vergessenheit.