Bayernliga
Keine klare Angelegenheit

Vilzing empfängt den ASV zum Stadtderby. Da das Chamer Kellerkind sehr gut ins Jahr gestartet ist, erwarten die Trainer ein interessantes Spiel.

05.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:06 Uhr
Thomas Mühlbauer
Mit 0:4 unterlag der ASV Cham der DJK Vilzing im Hinspiel. −Foto: Simon Tschannerl

Beim Blick auf die Tabelle der Fußball-Bayernliga könnte der geneigte Beobachter zu denken, dass das Derby an diesem Mittwochabend (Anstoß 17.45 Uhr) eine klare Angelegenheit sein dürfte: Der Tabellenzweite aus Vilzing empfängt den Tabellenfünfzehnten Cham.

Aber dieser Irrglaube lässt sich mit Zahlen etwas widerlegen. Denn es treffen – rein das Jahr 2022 betrachtet – wohl die derzeit besten Teams der Liga aufeinander. Die DJK Vilzing, die aus den bislang fünf absolvierten Spielen im Jahr 2022 vier Siege und ein Unentschieden verbuchte sowie der ASV Cham, der aus fünf Spielen mit drei Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage herausging. Damit haben es die Kreisstädter geschafft, die Rote Laterne weiterzureichen; der ASV hat sehr gute Chancen auf die Relegation, wenn nicht sogar noch auf den direkten Klassenerhalt, wenn er in diesem Rahmen weiter punkten kann. In Vilzing weiß man um die Stärke des ASV Cham, aber auch um die Brisanz in diesem Derby. DJK-Coach Eibl wird nicht müde, den Gegner nicht an der Tabellenplatzierung zu messen: „Das ist eine ganz andere Mannschaft als in der Vorrunde. Das sieht man auch an den Ergebnissen.“

DJK möchte Serie ausbauen

Allerdings wird sich die DJK keinesfalls verstecken oder Angst bekommen, wie auch der Trainer verdeutlicht. Denn bringt man die eigene Leistung wie in den Vorwochen auf den Platz, wird man sicherlich auch diese Partie für sich entscheiden. „Bebbo“ Eibl sagt dazu: „Wir möchten das Spiel natürlich gewinnen.“ In Vilzing konzentriert man sich dabei rein auf sich, ohne zu viel nach links und rechts zu schauen. „Der Teamgeist und der Wille sind da in der Mannschaft, und wenn wir das so fortführen können, wird es für jeden Gegner schwer, uns zu schlagen“, blickt Eibl voraus. Denn in den vergangenen Spielen kamen die Gegner kaum zur Entfaltung: Kaum hatten sie den Ball – selbst am eigenen Strafraum – rückten die DJK-Spieler schon nach und gingen direkt ins Pressing. Allerdings nötigt Eibl die derzeitige offensive Qualität des Gegners auch Respekt ab, vor allem mit Medineli habe Cham einen sehr guten Spieler verpflichten können. Am Kader der DJK wird sich wenig rändern. Fabian Trettenbach gehört ganz normal wieder zum Team nach seiner überstandenen Verletzung. Die restlichen angeschlagenen Spieler, die seit längerem auf der Ausfallliste stehen, müssen auch gegen Cham passen.

Bei den Gästen sieht man der Partie ganz locker entgegen, wie der sportlicher Leiter Jürgen Kreipl bekundet: „Für uns ist das ein Bonusspiel, denn gedanklich sind wir da sicherlich auch schon beim für uns ganz wichtigen Spiel am Samstag in Seligenporten.“ Schade für beide Seiten findet es der Funktionär, dass nur die begrenzte Anzahl von 750 Zuschauern erlaubt ist. Als krasser Außenseiter will sich aber auch Kreipl nicht abstempeln lassen, denn sowohl die DJK als auch der ASV haben einen sehr guten Lauf. „Das macht die Sache natürlich noch interessanter“, blickt der Chamer voraus.

Hoffnung auf Kalteis

Wenn Kreipl an den Vilzinger Kader denkt, stellt er fest: „Da gibt es eigentlich keinen, der abfällt. Die DJK hat einen sehr guten und ausgeglichenen Kader.“ Vor allem die gefährlichen Außenbahnspieler und die geschlossene Mannschaftsleistung nötigen ihm Respekt ab. An seine eigene Mannschaft gibt er die Parole aus, dass man nur eine Chance hat, wenn man in den 90 Minuten alles reinwirft und dagegenhält. „Du kannst dir eigentlich gegen die DJK keine Auszeit gönnen, nicht einmal für fünf Minuten“, sagt Kreipl.

Am Kader der Chamer wird sich gegenüber dem Erfolg gegen Bayern Hof nur unwesentlich etwas ändern. Die Hoffnung der Kreisstädter ist, dass Andreas Kalteis wieder zurückkehren kann. Dieser musste wegen einer Erkältung passen. Übrigens, das Hinspiel will Kreipl gar nicht als Maßstab setzen, als die DJK mit 4:0 gewann: „Das Ergebnis fiel am Ende dann doch deutlich zu hoch aus“, findet er.