Corona-Update
Kinder bei Verdacht sofort in Quarantäne

Das Gesundheitsamt Schwandorf dringt bei Kitas auf „pragmatisches Vorgehen“. Bescheide werden Eltern nachgereicht.

28.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:23 Uhr
Von der Omikron-Welle sind auch viele Kindertagesstätten betroffen. Das Gesundheitsamt Schwandorf informiert Eltern schriftlich, was ab sofort gegebenenfalls zu tun ist. −Foto: Friso Gentsch/dpa

Wie in Bayern und in Deutschland setzen sich auch im Kreis Schwandorf die Inzidenzsprünge fort. Am Mittwoch lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 641,2, am Donnerstag bei 726,7 und am Freitag bei 819,0. Ursächlich sind laut Landkreissprecher Hans Prechtl 304 registrierte Corona-Infektionen am Mittwoch und 299 am Donnerstag. Am Freitag erreichten das Gesundheitsamt bis zum Abend 208 Erstmeldungen. Prechtls Botschaft: „Es brodelt an allen Ecken und Enden.“

Im Marienheim in Neunburg vorm Waldhat sich das Infektionsgeschehen seinen Angaben zufolge ausgeweitet. Betroffen seien jetzt 54 Bewohner und 32 Mitarbeiter. Aktuell würden fünf Bewohner im Krankenhaus versorgt, jedoch allesamt auf der Normalstation.

Bisherige Praxis „nicht mehr zielführend“

Verschickt ist zwischenzeitlich das am Mittwoch angekündigte Rundschreiben an die Erziehungsberechtigten der Kinder in den Kitas im Landkreis. Unter Berücksichtigung der steil steigenden Fallzahlen und der langen Wartezeiten bis zum Vorliegen der PCR-Auswertung ist es nach Einschätzung des Gesundheitsamts derzeit „nicht mehr zielführend“, mit Schutzvorkehrungen zur Infektionseindämmung auf die Bestätigung der Diagnose mittels PCR-Test zu warten. Vor diesem Hintergrund habe deshalb zu gelten, dass im Falle der Meldung eines positiven PCR- oder Selbsttests das betroffene Kind die Einrichtung nicht betreten darf.

Es gibt weiter viele Impfmöglichkeiten

Bereits bei Vorliegen des positiven professionellen, also durch geschultes Personal abgenommenen Antigen-Schnelltests sind laut Prechtl die Kinder, die zwei Tage vor dem Abstrich und bis dahin Kontakt zum Verdachtsfall hatten, nach Hause in Absonderung zu senden. Damit einher gehe die Ankündigung der Notwendigkeit der Quarantäne. Zum Schutz der Kinder und der Kita-Gruppen sei derzeit ein „pragmatisches Vorgehen ohne Zeitverzögerung“ erforderlich. Offizielle Quarantänebescheide durch das Gesundheitsamt würden nachträglich erstellt.

Im Übrigen verweist der Behördensprecher auf die Möglichkeiten, sich in den Impfzentrum des Landkreises auch ohne Termin impfen zu lassen.