„Von wegen geringer Dinge…“ nennt Bernd Bleffert aus Trier seine Klanginstallationen. Aufgebaut sind sie im donumenta Art Lab Gleis 1, der ehemaligen Fußgängerunterführung am Hauptbahnhof Regensburg. In dem alten etwa 60 Meter langen, dunklen, etwas unwirtlichen Ort unter den Bahngleisen haben es vor allem die leisen und ungewöhnlichen Installationen manchmal schwer, sich gegen das Rollen und Rattern der Züge auf den Gleisen, die lauten Durchsagen für die eiligen Passagiere und die alltägliche, oberirdische Hektik, durchzusetzen.
Der Titel „von wegen geringer Dinge“ ist der Anfang eines Gedichts von Friedrich Hölderlin und es sind die einfachen Dinge, die den Künstler faszinieren. Wer kommt schon auf die Idee, aus Sand oder Wassertropfen Klänge zu erzeugen? Ein zentraler Aspekt seiner Arbeiten ist das Bewegungselement, das bei seinen Installationen zum Klang führt, erklärt Bleffert. Klänge entstehen aus Bewegung und Berührung „und das wiederum berührt mich“, erzählt Bleffert.
Regina Hellwig-Schmid, Initiatorin der donumenta-Ausstellung, hat den Klangkünstler Bernd Bleffert eingeladen. Die große Herausforderung dieses Raumes ist nach Aussage Blefferts der von ihm nicht zu beeinflussende Wechsel von absoluter Stille und einer oft sehr lauten Geräuschkulisse. Man könne Klänge aktivieren, aber exakt planbar seien sie nicht. Klänge seien kaum zu fassen, sie hätten eine kurze Gegenwart. Bleffert erklärt: „Für mich ist es Maßgabe und Zielvorstellung, schöne Klänge zu erzeugen“.
Ob und wie dies dem Künstler gelungen ist, davon kann sich das Publikum vielleicht doch noch selbst einen Eindruck verschaffen. Wenn es die Pandemielage zulässt – die Hoffnung ruht auf der Zeit ab Mitte April – so möchten die Künstler und Künstlerinnen der donumenta die Ausstellung für die persönliche Begegnung mit der Klangwelt unter den Bahngleisen öffnen. Der Film dazu auf youtube (www.donumenta.de/art-lab-gleis-1/künstlerinnen/) erzeugt jedenfalls schon mal große Vorfreude. (mwx)