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Kreative Kostüme und Ideen: Velburger Faschingszug begeistert das Narrenvolk

19.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:32 Uhr
Wolfgang Schön
Beinahe omnipräsent war Bürgermeister Christian Schmid beim Faschingszug in Velburg. −Foto: Fotos: Wolfgang Schön

Gerade so, als wollte man die Ausfälle der beiden Corona-Jahre 2021 und 2022 nachholen, präsentierte sich der Faschingsumzug am gestrigen Sonntag in Velburg.



In nackten Zahlen waren dies über 30 Teilnehmergruppen und mehrere mitgeführte fantasievoll gestaltete Themenwagen, annähernd 700 Kostümierte im Gaudiwurm und mehrere Tausend Schaulustige am Straßenrand. Und nicht wenige sprachen von so vielen wie selten zuvor, die begeistert waren von dem, was ihnen hier an Anfallsreichtum, Stimmung und guter Laune allenthalben geboten wurde.

Und dies alles trotz widriger, nasskalter Witterung, was jedoch niemand abschreckte. Selbst nach dem fast einstündigen Umzug blieben zum Finale die Teilnehmer und Zuschauer noch lange am Stadtplatz beieinander und feierten gemeinsam das, was die beiden Jahre zuvor wegen der Pandemie einfach nicht möglich war.

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„Velburg wäre nicht Velburg“, wenn nicht der Lokalkolorit das Hauptthema beim Faschingsumzug wäre. Ob dies nun der Handwerksmeister in Altenveldorf ist, der im Badesee nach einem verborgenen „Goldschatz“ sucht und dieses Tun selbst die Polizei auf den Plan ruft; der Paketdienst (nicht die Post!), der mit Dantersdorf so seine Probleme hat, die „Unglaublichen“, die das Geld doch lieber auf der Bank als in der Apotheke sehen wollen, oder der Ex-Stadtrat, der den Maulwurfhaufen in seinem Grundstück auf recht unkonventionelle Art auf den Pelz rückt. Der Faschingsumzug brachte das Außergewöhnliche ans Tageslicht, so dass es nun auch der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde.

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Thema war auch die „Sozialmedia-Aktivitäten“ des Velburger Bürgermeisters Christian Sch., der beim Umzug gleich in sechsfacher Ausgabe mit dabei war und dazu noch von einem halben Dutzend Sozialmedia-Mäusen unterstützt wurde, damit dann auch wirklich alle Plattformen bedient werden können, die sich hier dem Bürgermeister anbieten. Wohl dem, der eine Tageszeitung hat, da genügt ein Berichterstatter/in.

Zukunft und Vergangenheit, auch damit beschäftigte sich der Gaudiwurm. Die Wirtshaus-Aktivisten aus dem Wiesenackerer Raum „kleben“ sich lieber am Tresen fest, als auf der Straße und die Velburger Tennisfreunde sehnen sich in die gute alte Zeit des 19. Jahrhunderts zurück, als die Welt noch in Ordnung war oder zumindest seine Ordnung hatte.

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Kunterbunt dazwischen immer wieder die tollen Beiträge der Kindergruppen und der Einfallsreichtum des „weiblichen Velburger Bevölkerungsanteils“, sie sind es, die den Velburger Faschingsumzug prägen. Bleibt nur die Hoffnung, das die vielen Velburger Griechen bei ihrer Suche nach einer neuen Taverne fündig werden, was zu erwarten ist, schließlich nimmt sich nun der Bürgermeister selbst dieses Themas an, wie zu vernehmen war - Zeus mag es vernommen haben. Und wenn nicht, dann kehrt man halt wieder beim „Anderlmichl“, beim „Posthalter“, einem „Italiener“ oder sonst wo ein – wie früher auch.