Die Organisatoren der Kelheimer Maikundgebung waren froh, dass sie nach zwei Jahren Pandemie „endlich wieder kreuz und quer durch die Stadt“ ziehen konnten, am 1. Mai. Rein optisch sah alles aus, wie früher. Mit Blasmusik und Fahnen zogen Gewerkschaftsmitglieder durch die Innenstadt. Die Reden fanden witterungsbedingt unterm Zeltdach an der Schiffsanlegestelle Altmühltal statt.
Doch spätestens in den Grußworten von DGB-Ortskartell-Vorsitzendem Hans Kleehaupt, von Kelheims Bürgermeister Christian Schweiger und Landrat Martin Neumeyer, aber auch in der Rede von Andreas Blaser, dem Bezirksleiter der IGBCE, wurde klar, der Krieg in der Ukraine beschäftigt alle und bringt neben Globalisierung, Digitalisierung, Pflegemisere und Klimaschutz neue Sorgen und Probleme mit sich. Seine Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und die Arbeitnehmer werden eine „große Herausforderung“.
Bereits jetzt bekämen die „die wenig verdienen die Inflation massiv zu spüren“, sagte etwa Kleehaupt. In seinen Augen sind „die guten Zeiten, in denen der Staat alles finanzierte, vorbei“. Die Gründe sich in einer Gewerkschaft zu engagieren, werden auch in den Augen des Hauptredners Andreas Blaser nicht weniger. Im Gegenteil. Augenfällig war, dass die junge Generation praktisch nicht vertreten war.
Am Ende setzten die Kundgebungsteilnehmer mit Plakaten mit Friedenstauben ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine. „Als Botschaft der Solidarität“, wie DGB-Kreisvorsitzender Willi Dürr betonte. (re)