Forstbetrieb
Lände wird zur Holzverladung genutzt

Durch die Lände Haidhof ist ein ökologischer Abtransport möglich. Auf dem Wasserweg wird die Ware zügig und frisch geliefert.

08.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:03 Uhr
Holzverladung Lände Haidhof −Foto: Lorenz Erl

Emsige Hafenromantik oder maritime Betriebsamkeit ist bislang an der Schiffslände in Haidhof eher selten aufgekommen. Das soll sich künftig ändern, wie es in der Pressemitteilung des Donaukuriers heißt. Seit vergangenem Wochenende hat sich langfristig eine neue Vertriebsschiene für diesen Zugang zum Wasserweg geöffnet. Denn die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) wollen die Lände im Riedenburger Ortsteil Haidhof verstärkt nutzen, um Hölzer aus den Forstbetrieben Kelheim, Kipfenberg und Bodenwöhr auf den Wasserweg zu bringen. Künftig werden die sogenannten Fixlängen nicht mehr wie bislang von der Lände Dietfurt, sondern nur noch in Haidhof und Kelheim auf Schiffe verladen. Kunden entlang der Donau können so weiterhin umweltfreundlich beliefert werden. Im österreichischen Enns an der Donau beispielsweise wird das Holz aus den Schiffen direkt ohne weiteren Umschlag in die Verarbeitung verbracht. „Wir werden so rund 30.000 Festmeter Holz pro Jahr per Schiff transportieren, alleine aus dem Forstbetrieb Kelheim werden 10.000 Festmeter pro Jahr hier umgesetzt“, weiß Bernhard Daffner, der als stellvertretender Betriebsleiter für den Holzverkauf zuständig ist.

Er nahm sich am Samstagmorgen die Zeit, um sich persönlich über die erste Schiffsverladung in Haidhof zu informieren. Ohne große Geräuschentwicklung und mit staunenswerter Präzision schaffte es der Baggerführer, seit frühmorgens um 6 Uhr die am Kai aufgestapelte gewaltige Holzmenge bis Mittag im Bauch des Lastschiffes zu verstauen. „Wir haben als Bayerische Staatsforsten das Bestreben, den Wasserweg als Vertriebsmöglichkeit zu erhalten. So können wir auf kurzem Weg das Holz aus dem Wald abtransportieren. Zudem ist beispielsweise bei einem Massenanfall durch Borkenkäferbefall ein schneller Abtransport wichtig“, erläuterte Daffner im Gespräch mit unserer Zeitung. Immerhin können pro Schiff bis zu 900 Kubikmeter Holz transportiert werden, das entspricht einer Menge von 40 Lkw-Fuhren. Vorwiegend handelt es sich dabei um schwaches Holz, das aus Durchforstungen stammt und nicht als Bauholz geeignet ist. „Für mich ist das ein Pilotjahr, wir wollen hier Erfahrungen für eine langfristige Zusammenarbeit sammeln“, berichtet der Holzverkaufsleiter am Forstbetrieb Kelheim.

Denn der schnelle Abtransport von Holz sei bei einem Massenanfall nach Sturm- oder Käferschäden wichtig. „Auf diese Weise haben wir seit Jahren keine Spritzungen gegen Borkenkäferbefall mehr machen müssen“, sagt Daffner und weist auf die Folgen für die naturverträgliche Waldbewirtschaftung hin. Den Handel zur Verlagerung der Holzverladung auf Schiffe von Dietfurt nach Haidhof hat der Lagerhausbetreiber Georg Moser eingefädelt. Nach personellen Veränderungen und technischen Grenzen in Dietfurt hatte Moser dem Hafenzweckverband Kelheim angeboten, den Holzumschlag künftig auf sein Betriebsgelände in Haidhof zu holen. „Uns freut es, dass wir wieder Holz in Haidhof umschlagen. Aus ökologischem Gesichtspunkt ist die Wasserstraße dafür eine ideale Transportmöglichkeit. Diese Ware gehört auf die Wasserstraße“, betont auch Tobias Schlauderer, der Geschäftsführer des Hafenzweckverbandes Kelheim.

„Natürlich wertet das die Lände Riedenburg auf, die Anlage in Haidhof wurde genau für solche Transporte geschaffen“, fügt er an. Der Hafenzweckverband stellt die benötigte Infrastruktur einschließlich Kran und Kranführer für solche Holzverladungen zur Verfügung. „Wir haben die idealen Gerätschaften dafür – auch in Kelheim“, betont er. Für Klaus Vollaster, den Chefeinkäufer der österreichischen Firma Rumplmayr, ist der Wasserweg ein Garant dafür, dass die Hölzer nach maximal fünf Tagen ab Lände Haidhof frisch und in hoher Qualität am Sägewerk ankommen. Er ist die Schnittstelle in der Logistikkette, denn nach Meldung der bereitgestellten Holzmengen durch die Bayerischen Staatsforsten beauftragt er die Schifffahrtspedition mit dem Transport. Daffner, Moser, Schlauderer und der Kranführer wissen dann: Ein Schiff wird kommen.