Dass ihre Dekoartikel aus Beton einmal so weite Kreise ziehen, damit hat Manuela Weber nicht gerechnet. Kunden aus Nürnberg, Bochum oder Hamburg bestellen ihre Produkte aus dem praktischen Werkstoff. Kerzenhalter, Pflanzgefäße, Vogeltränken oder Willkommensschilder:Manu's Betonwerkstatt bietet Dekoliebhabern eine breite Produktpalette.
Viele assoziieren mit Beton triste Plattenbausiedlungen und damit Eigenschaften wie kalt, hart und ungemütlich. Doch der Baustoff kann mehr, wie Manuela Weber aus Roding-Oberdorf unter Beweis stellt. Angefangen hat alles damit, dass die Mutter dreier Kinder „irgendetwas zum Hinstellen“ vor der Haustüre wollte. Spontan füllte sie Nylonstrümpfe mit Beton, der noch von der Baustelle auf der Terrasse angerührt war. Daraus entstanden kleine Wichtel-Figuren. Als nächstes hat sie Puzzle-Teile mit den Namen der Familienmitglieder entwickelt. „Das hat mir dann so gut gefallen, dass ich immer neue Dinge ausprobiert habe“, erzählt Manuela.
Auf die Schilder-Puzzle sind nach und nach auch Nachbarn und Freunde aufmerksam geworden – und Manuela werkelte fleißig weiter. Im April 2015 hat sie sich dann entschieden, ein Kleingewerbe anzumelden. „Eigentlich waren die Dekoartikel nur für mich gedacht. Dass es solche Ausmaße annimmt, hätte ich nicht gedacht“, sagt sie. Inzwischen schicken Kunden aus Deutschland und Österreich Bestellungen oder sogar eigene Ideenskizzen, die Manuela versucht umzusetzen. „Eine Familie hat in Österreich Urlaub gemacht und die Dekoartikel auf der Heimreise bei mir abgeholt“, berichtet sie.
So einfach wie Kuchen backen
Dabei hat Manuela keine besonders kreative Ader, wie sie selbst sagt. Für Dekorationen und Verzierungen hatte sie noch nie ein Gefühl. „Mir gefällt nichts Buntes, ich mag keinen Kitsch“, betont sie. Mit klaren, einfachen Sachen könne sie schon eher etwas anfangen. Deshalb hat sie auch die Technik mit dem Betonieren, die so einfach wie Kuchen backen ist, ausprobiert: Schablone anfertigen und auf eine Styropor-Platte übertragen, Beton anrühren und damit die Form füllen, anschließend ein bis zwei Tage aushärten lassen und von der Form lösen. Neben Styropor setzt sie auch auf spezielle Latex- oder Silikonformen.
Der Vorteil von Beton ist seine Wetterfestigkeit, so dass die Dekoartikel sowohl im Haus als auch im Garten aufgestellt werden können. „Und wer will, kann die Betonteile dann immer noch mit Farbe gestalten oder verzieren“, meint Manuela.
Egal, ob als Hochzeits- oder Geburtstagsgeschenk, Oster- oder Weihnachtsschmuck, Dekoration für das Treppenhaus oder die Terrasse, die Produkte sind variabel einsetzbar. Einige Kunden würden ihr sogar nach dem Kauf Bilder schicken, die zeigen, wo sie die Dekoartikel postiert haben. „Das freut mich natürlich sehr“, sagt Manuela stolz.
Die Kommunikation läuft hauptsächlich online über das soziale Netzwerk Facebook. Dort hat sie sich vor zwei Jahren eine eigene Seite „Manu's Betonwerkstatt“ eingerichtet, wenngleich sie nicht in der Werkstatt, sondern im Keller arbeitet, wie sie mit einem Augenzwinkern ergänzt. Ihre Facebook-Seite nutzt sie als Bestell-, Austausch- und Werbeplattform. Viel Werbung hätte sie bisher nicht gemacht, sondern ihre Artikel nur ab und zu auf Kunst- und Handwerkermärkten in Furth im Wald oder Roding ausgestellt.
Individualität als Vorteil
Trotzdem ist die Oberdorferin gut beschäftigt – jeden zweiten Tag rührt sie Beton an und produziert Dekoartikel in unterschiedlichen Formen und Größen. Besonders gefragt bei den Kunden seien die Namen-Puzzles oder die Stehlen inklusive Herzen. „Soweit möglich, gehe ich auf alle Kundenwünsche ein und setze deren Vorstellungen um“, versichert Manuela. Und genau in der Individualität sieht sie die hohe Nachfrage beziehungsweise ihren Vorteil gegenüber großen Baumärkten oder Einrichtungsläden. Statt Fabrikate vom laufenden Band gibt es aus Manu's Betonwerkstatt Dekoartikel mit persönlicher Note.
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In der Betonwerkstatt finden sich Geschenk- und Dekoartikel für jeden Anlass. Foto: Schreiner
Beliebt sind die mit Namen versehenen Schilder. Auch die personalisierten Puzzle-Teile werden stark nachgefragt. Foto: Schreiner