Projekt
Mehr Platz für Wildkräuter

Das Projekt für wirtschaftliche Flächen schreitet voran und bietet auch einen Großraum für regionale Kräuter und Insekten.

02.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:04 Uhr
Dr. Christian Thurmaier vom Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern und die Biologin Michaela Powolny sind den Wildkräutern auf der Spur. −Foto: Kaspar Baumann

Im Landkreis Kelheim schreitet das Eh-da Projekt weiter voran. Eh-da Flächen sind kommunale Flächen die „eh da“ sind und weder landwirtschaftlich noch naturschutzfachlich genutzt werden. Das Projekt wird vom Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern (ALE) und der Regierung Niederbayern gefördert. Diesmal besuchten Herr Dr. Christian Thurmaier vom ALE und Michaela Powolny, ILE– Umsetzungsbegleitung für Eh-da Flächen eine der Flächen in Holzharlanden. Früher beherbergte die Fläche eine Vielzahl an heimischen Wildkräutern. Diese waren speziell an den Standort und die damalige Bewirtschaftungsweise angepasst und konnten dort am Besten auf Dauer überleben. Auch die Insekten hatten sich mit den Pflanzen bestens integriert.

Mittlerweile werden Wiesen häufig intensiver oder gar nicht mehr genutzt. Das führte zum Rückgang oder auch zum Verlust vieler Wildkräuter auf den Wiesen. „Wir haben Glück, denn dieser Artenschatz ist auf dieser Fläche im Boden noch enthalten und kann durch angepasste Pflege aus der Samenbank wieder erscheinen“, erklärt die Biologin Michaela Powolny. Die Wiederansiedlung der heimischen Wildkräuter wird dort längere Zeit benötigen, denn artenreiche Flächen entstehen nicht innerhalb eines Jahres, sondern brauchen manchmal auch Jahrzehnte, um sich zu entwickeln. Dabei spielen viele Faktoren, wie zum Beispiel die Bodenzusammensetzung, der Standort und die Anzahl der unerwünschten Beikräuter eine große Rolle, berichtet der Landschaftspflegeverband Kelheim. Auf dem ausgehagerten Bereich soll der Artenschatz durch gezielte Übertragung des Mahdgutes von der benachbarten Fläche neu aufleben.

„Derzeit steckt die Fläche zwar noch in den Kinderschuhen, umso spannender kann es aber sein, die Entwicklung der Fläche von Anfang an mitzuerleben“, freut sich Bürgermeister Uwe Brandl. In der Vorfreude auf die artenreiche und insektenreiche Fläche hat der Ortsvorsteher von Holzharlanden, Markus Steinberger, schon einmal eine kleine Bank unter einem schattigen Baum aufgestellt.