Minister sichert Kultur Hilfe zu

09.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:21 Uhr
Minister Markus Blume (Mitte, mit Direktor Richard Loibl) mischte sich am Wochenende im Bayern-Museum unter Künstler. −Foto: www.altrofoto.de

Die Kultur leidet unter Publikumsschwund. Bayerns Kunstminister Markus Blume versprach in Regensburg: „Wir werden alles tun, um den kulturellen Schatz Bayerns zu bewahren.“

Wer dieser Tage mit Künstlern und Kulturveranstaltern spricht, hört sie mit dunkler Stimme sprechen von Sorge, Verzweiflung und Resignation. Zuschauer und Zuhörer bleiben aus, Zuspruch und Einnahmen fehlen, während die Kosten steigen. Markus Blume (CSU), Bayerns Minister für Wissenschaft und Kunst, kennt die Nöte. „Wir erleben eine Zeitenwende auch beim Publikumsverhalten“, sagte er am Wochenende beim „Fest der Kultur“ im Bayern-Museum. Der Minister hatte die Veranstaltung initiiert, um Bayerns kulturelle Vielfalt zu feiern, um den Kulturschaffenden nach der Corona-Zeit für ihr Durchhaltevermögen zu danken und um Impulse zu geben.

„Wir müssen realisieren, dass die Zeiten, in denen Menschen aus Gewohnheit ins Konzert oder Theater gehen, vorbei sind.“ Den Erfolg des Kultur-Fests, das mit rund 15000 Gästen zeitweise überrannt wurde, wertete der Minister auch als Beleg, dass es mit außergewöhnlichen Angeboten gelingen könne, Menschen anzusprechen. „Die Kultur muss neue Wege gehen.“ Sonderausstellungen könnten zum Beispiel ein Weg sein. Und in München setzten einige Theater, wie er zuletzt in Gesprächen erfahren habe, nun auf besonders zugkräftiges Programm.

Blume sicherte der Kulturszene Unterstützung zu. „Wir werden alles tun, um den kulturellen Schatz Bayerns zu bewahren.“ Er verwies auf die aktuellen Verhandlungen in Berlin: „Wir haben verabredet, Gelder, die als Corona-Hilfe gedacht waren, nun umzuwandeln.“ Ungefähr eine Milliarde Euro, eventuell auch mehr, könne so als Energiekostenzuschuss an private und öffentliche Kulturträger fließen. „Wir werden alles tun, damit es in den Kultureinrichtungen nicht zu einem Energie-Lockdwon kommt“, versicherte er. Dennoch sei die Lage nicht einfach. „Der kulturelle Bereich kommt geschwächt aus der Corona-Krise und geht jetzt in die nächste Krise.“ Der Minister versprach: „Wir werden nicht an der Kultur sparen.“

Der Politiker mischte sich in Regensburg unter Musiker, Literaten und Bildhauer unterschiedlichster Stilrichtungen. Zum Auftakt holte er drei Künstler auf die Bühne: Mit Jungregisseurin Isa Micklitza, Wahlbayerin aus Görlitz/Cottbus, Krimiautor Su Turhan, der türkische Wurzeln hat und im Freistaat lebt, und Bildhauerin Hanna Regina Uber aus Amberg sprach er über ihre Arbeit und ihre Ziele. Uber betonte, es sei wichtig, gerade jetzt auf Impulse aus der Kultur zu schauen – und Förderung zu geben.

„Bayern besitzt eine unglaubliche Vielfalt an Kultur, auch das zeigt dieses Fest“, betonte Blume. „Es ist diese ganz besondere Mischung von Kultureinrichtungen im Freistaat, die in die Welt hinausstrahlt.“ Die Veranstaltung, für die der Freistaat 100000 Euro gab, finde statt, auch wenn es gerade wenig Anlass zum Feiern gebe. „Doch bei aller Bedrückung muss es möglich sein, dass wir Tage der Zuversicht haben.“