Handball
Mintraching lässt ESV II alt aussehen

Das für die Abstiegsrunde der Bayerliga zählende Derby geht mit einem 27:20-Erfolg an die Heubeck-Truppe.

03.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:01 Uhr
Mintrachings Spielmacherin Carina Marhöfer (vorne links) im Nahkampf am Kreis gegen Elena Kehrling −Foto: Christian Brüssel/Christian Brüssel

Beim 21:20-Sieg in der Vorrunde hatten die Handballfrauen des ESV 1927 Regensburg II die Nase vorne, nun revanchierte sich Bayernliga Nord-Konkurrent SG Mintraching/Neutraubling mit einem 27:20 (15:12)-Heimerfolg. Somit geht der direkte Vergleich an die SG, der am Saisonende im Mai eine große Rolle spielen könnte. Bei dieser Gelegenheit konnten sich die zahlreichen Zuschauer in Mintrachings Zweifach-Sporthalle einen Eindruck verschaffen, in welchem Zustand die Mannschaften in der demnächst startenden Abstiegsrunde zusteuern. Von der Quantität her begegneten sich die Lokalrivalen mit je 13 Akteuren auf Augenhöhe.

Der Gemütszustand hätte nach der Schlusssirene nicht gegensätzlicher sein können. Der im Herbst installierte SG-Trainer Jürgen Heubeck sah eine „hervorragende Mannschaftsleistung, die Höhe des Ergebnisses war hochverdient.“ Die Basis sei am eigenen Kreis gelegt worden, die Taktik einer 5:1-Deckung mit Störer Melli Wohlmann sei aufgegangen. „Der Gegner hat nicht gewusst, was er mit unserer Abwehr anfangen sollen. Dadurch haben wir viele technische Fehler erzwungen, haben unheimlich viele Bälle erobert“, analysierte Heubeck, um dann sofort klarzustellen: „Am Samstag kommt Winkelhaid, da ist es das selbe Spiel. Auch die zwei Punkte wollen wir in die Abstiegsrunde mitnehmen.“

Derweil räumte ESV-Coach Daniel Kessler „eine deprimierende Niederlage, die nicht nötig war“ ein. „Wir waren gut vorbereitet, wussten was zu tun ist, aber haben es nicht auf die Platte gebracht“, monierte der Trainer. „Eigentlich war unsere Abwehrarbeit in Ordnung, doch regelmäßig haben wir durch banale Fehler oder Unaufmerksamkeiten einfache Tore gekriegt.“ Zudem sei Mintrachings starke Kreisläuferin ein ständiger Unruheherd gewesen. Für Kessler eine frustrierende Feststellung, weil eben in seiner Truppe seit Monaten eine nominelle Kreisläuferin fehlt. Vor des Gegners Tor sei die Auftakthandlung oft richtig erfolgt, im Anschluss meist die falsche Entscheidung getroffen worden: „Anstatt in die Breite zu gehen, über die teilweise glockenfreien Außen zu spielen, sind wir zur Mitte, als würde uns der Abwehreinser geradezu anziehen.“

Mintraching startete mit einer 4:1-Führung (6.), bei 6:5 (9.) waren die mit vom Zweitligateam aushelfenden Linksaußen Melanie Kapser und Halbrechts Julia Smideliusz Gäste in Schlagweite. Regensburgs Strafzeiten (11., 12.) nutzte die SG zum 10:6 (14.), bis zur Pause blieb der aber ESV dran. Direkt nach dem Wechsel gelang im viertelständigen Abnützungskampf den Gäste nur ein Treffer, Mintraching zog entscheidend auf 20:13 (45.) davon. (owi)