Abschluss
Mit Mut den neuen Weg gehen

Bei der festlichen Abschlussfeier erhielten alle Absolventen der Realschule ihr Abschlusszeugnis. Danach war Tanzen angesagt.

21.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:33 Uhr
Johann Grad

Harald Schuster, Rita Böhm (v. l.) und Alexander Anetsberger (r.) ehrten die Abschlussbesten der Altmühltal Realschule Beilngries. Foto: Grad

Zum Song „Und tanz vor Freude über den Asphalt“ zogen die festlich gekleideten Absolventen in die Bühlerhalle zur Abschlussfeier ein. „Ihr habt Grund zur Freude, habt hart gearbeitet und mit dem Abschlusszeugnis werdet Ihr belohnt“, sagte Konrektorin Marlies Körner. Den jungen Leute riet sie, den neuen Weg mit Mut, Zuversicht und Freude zu gehen und gab ihnen symbolisch fünf Sachen aus der Schultasche mit auf den Weg.

Den Atlas zur Orientierung im Leben, das Vokabelheft für Offenheit und Kommunikation, ein Schulbuch als Hinweis für lebenslanges Lernen, Sportschuhe für Ausdauer, Kondition und Durchhalten und Fotos als Erinnerung an die Zeit und die Menschen, die dich begleitet haben. „Grenade“ spielte die Schulband und gestaltete die Feier mit starken Songs mit.

Vizelandrätin Rita Böhm gratulierte zum Abschluss, den alle erreicht hatten. Sie ging auf die momentane Zeit der Digitalisierung und Globalisierung ein. Diese stellen neue Forderungen an die junge Leute, die aber das Rüstzeug erhalten haben. „Euch stehen alle Chancen offen wie kaum einer anderen Generation“, betonte Böhm.

Sie nannte Autobauer Henry Ford und sein Credo: Nur wer schnell, flink und flexibel ist, wird bestehen. Und wer eine Idee hat, sollte heute noch anfangen, sie umzusetzen. „Die Chancen nutzen, mutig in die Zukunft gehen, sich selbst annehmen und sich nicht manipulieren lassen“, fasste die Vizelandrätin zusammen und wünschte alles Gute.

Bürgermeister Alexander Anetsberger nannte den Rahmen für die Entlassfeier angemessen, nachdem die jungen Leute alles erfolgreich gemeistert haben. Das Kapitel sei abgeschlossen, nicht mehr zu verändern, was gut oder auch tragisch sein kann. Die gemachten Erfahrungen jedoch können in künftige Kapitel einfließen für richtige Einstellung und Planung.

Zuversicht und Selbstvertrauen

Rüstzeug und auch Charakterbildung habe es gegeben und mit Zuversicht und Selbstvertrauen könne man nach vorne schauen. „Heute aber dürft ihr innehalten, genießt den Abend“, erlaubte Anetsberger den Jugendlichen und ihren Eltern. „Count on me“, sang der Schulchor, du kannst auf mich zählen wie 1 2 3. Dr. Matthias Bauer, Vorsitzender des Elternbeirats, riet, die Chancen zu nutzen, den persönlichen Weg zu gehen und Ratgeber wie die Familie, Lehrer oder Freunde zu nutzen.

Luca Strecker und Xenia Hesslinger berichtete im Zwiegespräch und mit Bildern von besonderen Ereignissen des letzten Jahres. „Wir können stolz sein, der erste Schritt ins eigenständige Leben ist getan“, erklärten beide. Sie dankten den Eltern, den Lehrkräften und sich selber: „Wir haben es geschafft!“ Schulleiter Harald Schuster stellte einen kurzen Text von David Foster Wallace vor und Frage eines jungen Fisches: Was ist Wasser? Nach ein paar mehr oder weniger aussagekräftigen Antworten einiger Schülerinnen und Schüler löste Schuster die Frage der Parabel auf. Wir Menschen erkennen das Offensichtliche, Allgegenwärtige und das Wichtigste oft nicht.

Denken steht im Mittelpunkt

Es reicht nach Wallace nicht aus, viel zu wissen, wichtiger ist es, denken zu können, aber richtig denken können. Man müsse seine Gedanken hinterfragen, denn andere haben eine andere Wahrnehmung und andere Gedanken. „Wer das kann, ist fähig zur Toleranz“, so Schuster. Das Gegenteil ist Arroganz, die Engstirnigkeit und blinde Gewissheit. Es gelte kritisches Bewusstsein für sich und seine Gewissheiten zu entwickeln. Schuster zitierte noch einmal Wallace: „Beim wahren Wert der Bildung dreht es sich nicht um Noten oder Abschlüsse, sondern um schlichte Offenheit für das wahre und Wesentliche, das sich vor unser alle Augen verschließt!“.

Nach der gehaltvollen Rede überreichte der Schulleiter die Abschlusszeugnisse und Dr. Matthias Bauer ein Herz als Andenken an die Schule. Die Schulband spielte gekonnt „In the End“, dann beendete Marlies Körner mit einem großen Dankeschön an alle, die den Abschlussgottesdienst in Plankstetten und die Entlassfeier in der Bühlerhalle gestaltet hatten.