Experten-Interview
Mit offenen Augen durch die Natur gehen

Die Regensburgerin Stephanie Sabatier von „schwesternliebe“ gibt Tipps, wie man mit wenig Geld herbstlich dekorieren kann.

28.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:36 Uhr
Heike Sigel
Wenn es um Kreativität in Sachen Handarbeit geht, dann macht ihr so schnell keiner was vor: Stephanie Sabatier vom Atelier "schwesternliebe" in der Regensburger Kramgasse. −Foto: Heike Sigel

Am Wochenende werden die Uhren umgestellt, es wird früher dunkel. Viele möchten es sich jetzt zuhause so richtig gemütlich machen und die eigenen vier Wände herbstlich dekorieren. Stephanie Sabatier ist Fachfrau in Sachen Handarbeit. Sie betreibt zusammen mit ihrer Schwester Dominika das Laden-Atelier „schwesternliebe“ in der Kramgasse – und hat ein paar einfache Tipps zum Nachbasteln parat.

Wie kann man seine Wohnung mit wenig Geld herbstlich gestalten?

Zur Zeit liegen so viele wunderschöne Blätter am Boden und es kommen täglich mehr dazu. Deshalb sollte man sich bei einem Streifgang durch die Natur einfach umschauen und schöne, besondere Blätter sammeln. Die legt man dann daheim zwischen zwei Buchseiten, presst und trocknet sie, und danach kann man mit denen so allerhand machen. Sei es, dass man sie auf den Tisch drapiert, auf einen dünnen Faden fädelt und ins Fenster hängt, oder sie mit Blattgold verziert. Dann gibt es natürlich auch noch die vielen Früchte des Herbstes. Aus Kastanien kann man Männchen basteln, Quitten duften gut und strahlen auf einem herbstlich dekorierten Tisch ganz wunderbar gelb. Kurz: Einfach mit offenen Augen durch den Wald und die Wiesen spazieren. Da findet sich immer etwas Schönes, das noch dazu gar nichts kostet.

Haben Sie auch schon Tipps für den Advent?

Was total schön ausschaut, fast kein Geld kostet und noch dazu ganz einfach ist, das sind Sterne aus Butterbrottüten. Dafür klebt man einfach die Seiten der Tüten mit der Öffnung nach oben aneinander. Danach entfaltet man die Tüten zu einem wunderschönen Stern und verbindet die beiden Enden. Das macht auch Kindern total viel Spaß. Anschließend kommt ein Faden oben dran und man hängt sich den Stern ins Fenster. Auf eine Baumrinde zum Beispiel kann man kleine dünne Kerzen draufmontieren, auch da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Oder man befüllt Walnussschalen mit einem kleinen Docht und Bienenwachs, das sieht wunderschön aus! Die Nüsse könnte man übrigens auch angezündet auf der Donau fahren lassen. Ein alter Brauch besagt, dass man dann einen Wunsch mit auf die Reise schicken kann.

Und wie sieht es mit einem selbstgebastelten Adventskranz aus?

Auch der ist relativ leicht selbst gemacht. Zum Beispiel kann man vom wilden Wein, der jetzt langsam seine Blätter verliert, die langen Strippen gut dafür verwenden. Dafür wickelt oder flechtet man die Stiele im Kreis. Das muss auch gar nicht ordentlich sein. In die Öffnungen der einzelnen Strippen werden dann Fundstücke aus der Natur und Kerzen gestellt. Das werden sehr ungewöhnliche, schöne und kreative Adventskränze.

Hast du außerdem eine Idee für selbstgemachten Christbaumschmuck?

Dafür stellt man einen Salzteig her und sticht die gewünschten Motive mit Plätzchenformen aus. Solange der Teig noch weich ist, oben ein Loch nicht vergessen, durch das später der Faden kommt. Nach dem Backen kann man die Anhänger dann beliebig gestalten und anmalen. Auch Eicheln, Kastanien oder andere Sachen aus der Natur sehen am Christbaum wunderbar aus. Am schönsten finde ich persönlich die Bäume, die einfach kunterbunt geschmückt sind!