Gastrotipp
Mitten in der Kaffeerösterei

Das kleine, feine Café 190° der Rösterei Rehorik ist ein Lieblingsplatz in der Regensburger Altstadt.

22.01.2016 | Stand 12.10.2023, 10:03 Uhr
Angelika Sauerer

Heiko Rehorik serviert nicht nur Pasta, sondern zelebriert im Café 190° auch die Kunst des perfekten Kaffees. Foto: altrofoto.de

Bereits in der Gasse begrüßt uns der Duft von frisch gerösteten Kaffeebohnen und führt – immer der Nase nach – ins Café 190° der Kaffeerösterei Rehorik. Heiko Rehorik hat es nicht zufällig so genannt. Für den Röstmeister und Barista sind die 190 Grad eine magische Temperatur: Hier beginnen die Bohnen im Kugelröster aus den 1920er Jahren zu knacken, sie werden größer, bräuner, platzen auf und entfalten ihr unwiderstehliches Aroma.

Unser Lieblingsplatz ist ganz hinten im langgestreckten, mit stilvoll-schlichten Holzmöbeln ausgestatteten Raum. Dort gibt ein Fenster den Blick ins Herz der Rösterei frei, die Vater Joachim und Sohn Heiko nun in dritter bzw. vierter Generation betreiben. Hier wird veredelt, was nebenan serviert wird: Kaffee verschiedener Herkunft für unterschiedliche Brühmethoden. Man kann sich von Nicaragua bis Kenia, von Stempelkanne über Filterkaraffe bis zum Espresso hindurchtrinken. Auch wenn Filter in Mode ist: Der Cappuccino vom Röstmeister, gekrönt von feinstporigem Milchschaum und serviert mit liebevoller Zeichnung ist unser Favorit.

Doch eigentlich bildet er zusammen mit einem guten Stück Kuchen immer erst den Abschluss unserer Mittagsbesuche. Zuvor gönnen wir uns kleine Gerichte von der Wochenkarte, diesmal die mit Schinken, Pecorino und Rosmarin gefüllten Ravioli in Tomatensauce – sehr fein. Außerdem etwas aus der Brotzeitkarte: Das Sauerteigbrot mit Südtiroler Speck und Raclette-Käse überbacken ist eine wunderbar handfeste Sache und wird serviert mit feiner Zwiebelmarmelade. Die begleitet auch die Käseauswahl „Ehrliche Erna“. Beim Käse schöpfen die Rehoriks ja aus dem Vollen, denn zum Feinkostsortiment Am Brixener Hof gehört neben der Vinothek, dem Kaffee-, Tee- und Pralinenangebot auch ein Käseladen. Witzig: Die Käseteller sind nach Mitarbeiterinnen benannt – es gibt da auch die „Rassige Rosi“ und die „Pikante Petra“. Der zart schmelzende, mit Honig überbackene Ziegenkäse hat keinen Namen, schmeckt aber trotzdem. Ein Glas Wein aus dem großen offenen Angebot verkneifen wir uns an Arbeitstagen. Aber vielleicht am Samstag nach dem Einkaufen?

Lage des Cafés

Das Café befindet sich in der Straße „Am Brixener Hof“, in der sich auch das„Taracafé“befindet:

Weitere Gastro-Tipps von unserer Aufgetischt-Redaktion finden Sie hierund aufMittelbayerische Maps.