Ehrentag
Musiker und Apotheker aus Leidenschaft

Hanskarl Winklhofer, der seinen 91. feierte, ist eine Falkensteiner Persönlichkeit und eine Institution im kirchlichen Leben.

23.01.2017 | Stand 16.09.2023, 6:25 Uhr
Vorne sitzend der Jubilar Hanskarl Winklhofer mit Gattin Isolde, hinten (stehend von links) Friedemann Winklhofer, Bürgermeister Thomas Dengler und Pfarrer Krzsyszto Lusawa −Foto: rto

Die Gesundheit seiner Mitbürger lag Hanskarl Winklhofer immer am Herzen. So hat er verantwortungsvoll und einfühlsam die Apothekertradition in Falkenstein fortgeführt, darüber hinaus war er leidenschaftlicher Kirchenmusiker. Mit ihm feierte ein allseits geachteter und beliebter Gemeindebürger seinen 91. Geburtstag. Neben vielen weiteren Gratulanten wünschten ihm Pfarrer Krzysztof Lusawa und Bürgermeister Thomas Dengler alles Gute.

Hanskarl Winklhofer wurde als Sohn des Apothekers Hans Winklhofer und dessen Ehefrau Ida in Falkenstein geboren. Nach vierjähriger Volksschulzeit erfolgte 1937 der Übertritt an das Neue Gymnasium in Regensburg. 1944 wurde er zum Reichsarbeitsdienst, wenig später zur Wehrmacht in Pilsen einberufen. Am 6. Mai geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er zwei Wochen später entlassen wurde. In die Heimat zurückgekehrt, begann Winklhofer im Juni 1945 seine Ausbildung zum Apotheker mit Praktikum in der elterlichen Schloss-Apotheke. Das Pharmaziestudium absolvierte er in München.

Die Approbation als Apotheker wurde ihm 1952 erteilt. Nach dem Tod des Vaters übernahm er 1961 die Schloss-Apotheke. Mit Gattin Isolde, mit der er kürzlich eiserne Hochzeit feierte, wurde die Apotheke ausgebaut und 1998 an Sonja Stipanitz verkauft.

Im kirchlichen Leben war Hanskarl Winklhofer eine Institution. Seit dem 20. Januar 1942, erst 16 Jahre alt, versah er treu und zuverlässig bis 2013, also sage und schreibe 71 Jahre lang, den Orgeldienst – und dies all die Jahre für „Gottes Lohn“. Ab 1970 war er verantwortlich für den Liturgie-Ausschuss im Pfarrgemeinderat. 1979 erfolgte die Aufnahme in den Ritterorden vom Hl. Grab zu Jerusalem. Er beschäftigt sich intensiv mit Liturgie und Exegese, wovon seine umfangreiche Literatur eindrucksvoll Zeugnis gibt.

All seine Vorträge in der Diözese Regensburg und darüber hinaus wurden von Geistlichen „als theologisch bestens“ beurteilt. Seinen Vortrag zu Martin Luther zum 500. Geburtsjahr 1983 erkannten die anwesenden Pfarrer beider Konfessionen besonders an. Jahrzehntelang war er Mitglied der Katholischen Akademie Bayern in München und besuchte zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen.

Für seine Verdienste wurde der Jubilar 1982 mit der St. Wolfgangs-Verdienstmedaille der Diözese durch Bischof Rudolf Graber ausgezeichnet. Ferner ist er Inhaber der Goldenen Ehrennadel des Cäcilienvereins ACV. Im Jahr 2007 wurde er mit der Dankurkunde des Bischofs Dr. Gerhard Ludwig Müller für 65 Jahre im Dienst der Kirchenmusik ausgezeichnet. 2010 erhielt er das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt. (rto)