Polizei bestätigt
Nach Tod von Schülerin (14) aus Baden-Württemberg: Tatverdächtiger festgenommen

01.08.2022 | Stand 01.08.2022, 14:20 Uhr

Beamte haben einen 29-jährigen Mann festgenommen. −Symbolbild: Lino Mirgeler

ImFall der toten 14 Jahre alte Schülerin aus Baden-Württembergist ein Verdächtiger festgenommen worden, wie die Freiburger Polizei am Montag bestätigte.



Es handelt sich um einen 29-Jährigen, der als Jugendlicher im Jahr 2007 wegen eines versuchten Sexualdelikts in ein psychiatrisches Krankenhaus kam und dort zehn Jahre blieb, wie der Leiter der Staatsanwaltschaft Freiburg, Dieter Inhofer, am Montag bei einer Pressekonferenz zu dem Fall sagte. Erst 2017 sei der Aufenthalt beendet worden.

Der Verdächtige bestritt nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Vorwürfe zunächst und schwieg beim Haftrichter. Die Behörde wirft dem 29-Jährigen Entziehung Minderjähriger, sexuelle Nötigung und Mord in Verdeckungsabsicht vor.

Verdacht auf Sexualdelikt

Es bestehe auch der dringende Tatverdacht wegen eines Sexualdelikts, teilte die ermittelnde Freiburger Staatsanwältin Franziska Scheuble mit. Nähere Angaben könne sie wegen der laufenden Ermittlungen dazu derzeit nicht machen. Der Verdächtige und das Opfer kannten sich nach Angaben der Polizei seit mehreren Wochen über das Internet.

Wie die 14-Jährige ums Leben kam, ist nach Auskunft der Ermittler noch unklar. Dass der Leichnam mehrere Tage im Wasser lag, erschwere die Arbeit der Rechtsmediziner, sagte Inhofer weiter. Eine erste Obduktion habe keine genauen Erkenntnisse hierzu erbracht.

Die Leiche der Schülerin aus Gottenheim bei Freiburg wurde am Freitag fast 300 Kilometer entfernt von ihrem Heimatort in einem See im hessischen Wetteraukreis gefunden.

Die Jugendliche hatte am 21. Juli gegen 18.00 Uhr ihr Elternhaus verlassen und wurde seitdem vermisst. Eine große Suche der Polizei auch mit Hunden und Polizeihubschrauber brachte keine Ergebnisse. Am Samstag teilte die Polizei dann den Tod der 14-Jährigen mit.

Handy führt Ermittler zu Leiche

Die Ermittler waren durch Handyortung und technische Überwachung auf den Fundort der Leiche gestoßen. Man habe dadurch herausgefunden, dass sich der Verdächtige länger an dem See in Hessen aufgehalten hat, sagte der Präsident des hessischen Landeskriminalamts, Andreas Röhrig. Dann habe man mit Hubschraubern und Tauchern die Leiche gesucht. Sie sei auf dem Wasser getrieben, sagte Röhrig.

− dpa