ICE-Instandhaltungswerk
Naturschützer wanderten auf dem Areal

Kräuterpädagogin Christine Garibasch führte die rund 50 Teilnehmer durch das Gelände für das geplante Werk.

23.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:21 Uhr
Wanderung im Harrlacher Wald mit Christine Garibasch −Foto: Maik Stüben

Vor der möglichen Eröffnung des Raumordnungsverfahrens begrüßte Maik Stüben vom Vorstand Bund Naturschutz Pyrbaum/Postbauer-Heng rund 50 Teilnehmer aus dem Raum Neumarkt, Pyrbaum und Allersberg zu einer Wanderung mit Kräuterpädagogin Christine Garibasch in das geplante Gelände für das ICE-Instandhaltungswerk in Harrlach/Pyrbaum.

Stüben hob die Wahl des Ausgangspunktes hervor, da der in Pyrbaum entspringende Finsterbach direkt durch das geplante Werksgelände fließe und zugleich Symbol für die Wasserproblematik sei, die sich bei Ansiedlung des Werks in der sehr trockenen Region mit bereits stark gesunkenen Grundwasserspiegeln noch zuspitzen werde. Angesichts des enormen Wasserverbrauchs eines ICE-Instandhaltungswerks äußerte der ehemalige Geschäftsführer der Glossner-Bräu, Franz Xaver Gloßner sen., große Bedenken hinsichtlich der künftigen Trinkwasserverfügbarkeit und -qualität für sein Unternehmen und weitere Getränkehersteller, die das Wasser aus den Tiefen der Region gewinnen. Der Bund Naturschutz ruft dazu auf, diese und weitere berechtigte Interessen in zahlreichen Einwendungen gegen das Vorhaben der Bahn in das Raumordnungsverfahren einzubringen. Zudem würden auch Sammeleinwendungen vorbereitet, die in Pyrbaum und der Region an Info-Ständen unterschrieben werden können, so Maik Stüben.

Christine Garibasch erläuterte im Wald fachkundig die Artenvielfalt in den verschiedenen Etagen des Waldes von den vielfältigen Moosarten und Zeigerpflanzen am Boden bis zur „Penthouse“-Etage in den noch sehr wenig erforschten Baumwipfeln. Mit ihren Geschichten zum Brauchtum bezüglich der Verwendung von Pflanzen und Kräutern und den Ursprüngen ihrer Wortbedeutungen zog die Kräuterpädagogin ihre Zuhörer an den verschiedenen Stationen in den Bann.