„Gas geben“ bei der Schaffung der dringend erforderlichen Kindergartenplätze muss die Gemeinde Berg. Das hat Bürgermeister Peter Bergler bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend gesagt.
Vor wenigen Wochen hatte der Gemeinderat den Bau eines eingruppigen Kindergartens in Stöckelsberg und eines viergruppigen Kinderhorts auf dem ehemaligen Festplatz an der Schulstraße in Berg beschlossen, der eine Kinderkrippe und einen Kindergarten beherbergen soll. Nun ging es um die Durchführung eines sogenannten Verhandlungsverfahren (VgV) mit einem Teilnahme-Wettbewerb für die Vergabe der Planungs- und Bauleistungen an einen General-Übernehmer.
Bürgermeister Bergler erklärte, dass die Schwarzachtal-Gemeinde mit einem solchen Verhandlungsverfahren einen neuen Weg beim Bau von öffentlichen Einrichtungen einschlägt. Bedingt durch die Eile für den Bau von Kindertagesstätten habe sich die Verwaltung zu einem solchen Schritt entschlossen. 2023 soll der Kindergarten in Stöckelsberg in Betrieb gehen und 2024 oder 2025 ein weiterer Kindergarten im 3000-Einwohner-Ort Berg.
Einige Gemeinderäte standen der Durchführung eines Verhandlungsverfahren kritisch gegenüber. Simon Lehmeyer (CSU) sah höhere Kosten – bis zu 20 Prozent mehr – auf die Kommune zukommen. Andere Räte wiesen auf zu wenig Mitspracherecht und Handhabe bei den Planungen und während der Bauphase hin.
Waldkindergarten für bis zu 15 Kinder
„Haben wir aus dem Desaster mit der AWO nichts gelernt?“, fragte sich Johannes Hierl, nachdem sich der Kreisverband Nürnberger Land wegen der zu hohen Kosten vom Bau eines Generationen-Hauses, das ein Altenheim und einen Kinderhort beherbergen sollte, überraschend zurückgezogen hatte. „Eine solche negative Überraschung wird es bei den beiden zu errichtenden Kindergärten in Stöckelsberg und Berg nicht geben, da die Gemeinde Berg selbst Bauherr ist“, betonte der Bürgermeister.
Schließlich stimmten alle Gemeinderäte dem neuen VgV-Verfahren zu. Grünes Licht gab es in dieser Angelegenheit auch für die Beauftragung eines externen Projektsteuerers und für die juristische Begleitung des VgV-Verfahrens durch die Anwaltskanzlei Bühner & Partner, Fachanwälte für das Bau- und Architektenrecht, vertreten durch Tobias C. Jordan.
Nachdem einige umliegenden Gemeinden im Landkreis Neumarkt und im benachbarten Franken bereits Wald- oder Naturkindergärten errichteten, sprach Bürgermeister Bergler diesen Punkt nun auch in der Sitzung des Berger Gemeinderats an. Schon seit längerem liebäugelt das Gemeindeoberhaupt mit dem Gedanken, einen solchen Waldkindergarten für bis zu 15 Kinder beim Großwiesenhof – an der Gemeindegrenze Berg zur Stadt Neumarkt – zu errichten, nachdem das Interesse auch seitens junger Familien vorhanden sei.
Waldkindergarten in Berg soll 2023/2024 eröffnen
Bereits im Mai wurde ein Gespräch mit verschiedenen öffentlichen Einrichtungen und mit der Kindergarten-Aufsicht am Landratsamt geführt. „Von der Lage her ist die Errichtung eines Waldkindergartens beim Großwiesenhof ideal“, sagte Bergler, „nicht aber von der Zufahrt zum Grundstücksareal.“
Vorgesehen ist seitens der Kommune, dass der erste Waldkindergarten der Großgemeinde Berg – ob in Bauwagen-Form oder in Holzbauweise (siehe Info-Stück) – zum Kindergartenjahr 2023/2024 seine Pforten in der herrlichen Natur am Waldrand öffnen soll. „Eine solche neue und attraktive Betreuungsform ihrer Kleinkinder befürworten viele junge Eltern“, bemerkte Bergler und freute sich über die Zustimmung aller anwesenden Gemeinderäte.