Kriminalität
Neunburger Beamte haben gute Spürnasen

Die Polizeiinspektion Neunburg legt beruhigende Zahlen vor: Die Zahl der Delikte sank, die Aufklärungsquote ist vorbildlich.

27.03.2019 | Stand 16.09.2023, 5:43 Uhr

Tobias Ruhland, Bernhard Hager und Markus Schlegel (von links) von der Polizeiinspektion Neunburg Foto: Lorenz

Bernhard Hager war sichtlich stolz, als er mit seinen Kollegen von der Polizeiinspektion Neunburg im Bodenwöhrer Rathaus den Sicherheitsbericht für das Jahr 2018 vorlegte: Im Dienstbereich der PI ist die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um gut 13 Prozent gesunken. Gleichzeitig glänzen die Neunburger Polizeibeamten mit einer hervorragenden Aufklärungsquote von 77,2 Prozent. „Das macht mich selbst sprachlos. Ich ziehe vor meinen Mitarbeitern den Hut“, sagte Hager.

Während bayernweit im vergangenen Jahr 64,5 Prozent aller Straftaten aufgeklärt wurden, waren es im Landkreis Schwandorf 70,6 Prozent – eine Zahl, die die Neunburger Polizei deutlich übertroffen hat. Der Einzugsbereich der Inspektion sei natürlich nicht mit einer Großstadt vergleichbar, dennoch habe man in Neunburg sehr gute Arbeit geleistet, war Hager überzeugt. „Wir haben eine junge, agile Gruppe, die Straftaten sehr früh erkennt und akribische Arbeit im Bereich der Kleinkriminalität leistet“, lobte der PI-Chef seine Kollegen. Die Bürger im Bereich der Neunburger Inspektion leben seinen Worten zufolge „in einer der sichersten Regionen der Oberpfalz“.

Diebstahlserien blieben 2018 zum Glück aus

Insgesamt verzeichnete die Polizeiinspektion, die für die Stadt Neunburg sowie die Gemeinden Bodenwöhr, Dieterskirchen, Neukirchen-Balbini, Schwarzhofen und Thanstein und damit für knapp 17000 Bürger zuständig ist, im vergangenen Jahr 434 Straftaten. Den Rückgang um 13 Prozent erklärte Hager vor allem damit, dass 2018 Serien von Einbrüchen und Diebstählen ausgeblieben seien. Somit habe sich die Zahl der Straftaten nach dem Anstieg 2017 wieder auf einem niedrigeren Niveau eingependelt.

Erfreulich ist für Hager die Tatsache, dass die Zahl der so genannten Rohheitsdelikte von 116 auf 88 Fälle zurückging. Gemeint sind hier zum Beispiel die verschiedenen Fälle von Körperverletzung, Nötigung oder Stalking. „Das ist ein signifikanter Rückgang“, sagte Hager. Möglicherweise sei eine „kleine Bewusstseinsänderung bei der Bevölkerung“ eingetreten. Gleichzeitig sei die Aufklärungsquote bei den Rohheitsdelikten mit 94 Prozent besonders hoch – was laut Hager auch an den sozialen Medien liegt: Immer wieder kämen die Beamten Tatverdächtigen auf die Schliche, weil sie sich im Internet offen präsentierten.

Die Zahl der Sachbeschädigungen hat sich der Statistik zufolge von 97 Fällen auf 45 reduziert und damit mehr als halbiert. Lediglich bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten hatte man einen Anstieg von 79 auf 101 Fälle zu verzeichnen. Positiv ist laut Hager für die Bevölkerung im Einzugsgebiet auch die Tendenz bei den Eigentumsdelikten. Hier registrierten die Polizeibeamten einen Rückgang um gut 13 Prozent auf 85 Fälle. Darunter waren sieben gestohlene Fahrräder, aber auch zwei Autos aus dem Hochpreissegment. Außerdem hatten es die Beamten 2018 mit zwei Wohnungseinbrüchen zu tun. Hager appellierte an die Bürger, weiter aufmerksam zu sein und Auffälligkeiten zu melden. Jeder Hinweis könne für die Polizei wichtig sein, betonte der PI-Chef.

Mehr Straftaten als 2017 zählten die Beamten bei den Rauschgiftdelikten: Hier stieg die Zahl von 24 auf 39 Fälle. Hauptsächlich ging es um Cannabis und Crystal Speed. „Die verstärkten Kontrollen durch geschulte Beamte machen sich hier bemerkbar und lassen eine weitere Aufhellung dieses Dunkelfelds hoffen“, sagte Hager.

Zahl der Verkehrsunfälle im Bereich der PI Neunburg ist 2018 gestiegen

Unfallursachen bei Verkehrsunfällen

  • Am häufigsten war die Unfallursache im Jahr 2018 das Nichtbeachten der Vorfahrtsregeln.
  • Auf Platz zwei landete ein zu geringer Sicherheitsabstand.
  • Auf Platz drei liegen Fehler beim Abbiegen oder Rückwärtsfahren.
  • Überhöhte Geschwindigkeit war 2018 bei keinem einzigen Verkehrsunfall die Hauptursache.
  • Bei zwölf Unfällen mit sieben verletzten Personen war Alkohol die Unfallursache.

128 Stunden waren die Beamten der PI mit dem Handlasermessgerät im Einsatz. Dabei kam es zu 81 Beanstandungen. In fünf Fällen sprachen die Beamten Fahrverbote aus. Den schnellsten Fahrer ertappten sie mit Tempo 152 bei erlaubten 100 km/h auf der B85 bei Bodenwöhr.

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