Handball
Nils Lichtlein feiert Silber mit der U19

Der Regensburger überzeugte bei der Handball-U19-Weltmeisterschaft. Er stand bei allen Partien in der Startformation.

19.08.2019 | Stand 25.10.2023, 12:28 Uhr

Nils Lichtlein (r.) spielte in allen Partien.Foto: WCH2019/Filip Viranovski

Nils Lichtlein (Füchse Berlin) hat mit der deutschen Handballnationalmannschaft bei der U19-Weltmeisterschaft in Nordmazedonien die Silbermedaille gewonnen. Im Finale musste sich die DHB-Auswahl nach sieben Siegen in Serie trotz eines aufopferungsvollen Kampfes gegen die starken Ägypter mit 28:32 (13:19) geschlagen geben. Die Vizeweltmeisterschaft war dennoch der größte Erfolg Deutschlands in dieser Altersklasse, bislang war das beste Resultat die Bronzemedaille 2013. Der gebürtige Regensburger, der das Handballspielen beim ESV 1927 erlernte, stand in allen neun WM-Partien in der Startformation und war in der Top Fünf der Feldspieler in Sachen Einsatzzeit – und das, obwohl der Linkshänder erst am 31. Juli seinen 17. Geburtstag gefeiert hatte.

Die WM-Auftaktpartie gegen den späteren Gruppensieger Portugal, in der Lichtlein zwei Treffer markierte, war denkbar schlecht verlaufen und Deutschland musste sich den Südeuropäern mit 26:33 geschlagen geben. Siege gegen Tunesien (36:15), Serbien (30:22), Brasilien (28:22) und Island (26:22) bedeuteten hinter den verlustpunktfreien Portugiesen Rang zwei in der Vorrundengruppe mit 8:2 Punkten. Lichtlein, das Küken im DHB-Team, wurde als Belohnung für seine starke Leistung von den Delegierten als bester Spieler der Partie gegen Tunesien ausgezeichnet und markierte insgesamt acht Vorrundentreffer. Im Achtelfinale traf Deutschland auf den Dritten der Parallelgruppe, Argentinien. Nils Lichtlein steuerte vier Tore zum 33:25-Erfolg bei. Im Viertelfinale bildete eine bärenstarke Abwehrleistung die Basis für einen 26:16-Sieg über Ungarn.

Vier Lichtlein-Tore im Halbfinale

Im Halbfinale warteten dann die ungeschlagenen Dänen, die bis dahin alle sieben Partien im Turnierverlauf gewonnen hatten. Nils Lichtlein verdoppelte seine Torausbeute aus dem Viertelfinale und trug mit vier Toren und zahlreichen Anspielen maßgeblich zum 31:23 (13:9)-Erfolg bei. Bundestrainer Wudtke war voll des Lobes: „Die Abwehrleistung heute war ganz nah dran an der absoluten Perfektion. Ich ziehe den Hut vor meinen Spielern, es ist unglaublich, wie sie sich in der Abwehr bewegt hatten.

Im Finale konnten die Deutschen gegen die beste Offensivmannschaft des Turniers – die Ägypter hatten ihr Halbfinale mit 41:36 gegen die verlustpunktfreien Portugiesen gewonnen – nicht bestätigen. Die deutsche Auswahl hatte gegen die dynamischen Nordafrikaner große Probleme; gerade den Rückraum bekam das DHB-Team nicht in den Griff. Zur Pause lag Deutschland mit 13:19 im Hintertreffen.

Freude über die Vizeweltmeisterschaft

Im zweiten Durchgang versuchten die Deutschen alles, konnten aber nie näher als auf drei Tore Differenz rankommen. Nils Lichtlein war mit drei Toren nach Wiederanpfiff – davon sogar eins vom Kempa-Trick – ein Aktivposten, musste im Kollektiv mit seinen Mitspielern aber die Überlegenheit des Gegners anerkennen. Sein Stammverein ist mächtig stolz auf die Leistung des DHB-Youngsters: Der ESV 1927 ist damit der einzige Handballverein in Bayern, der in den vergangenen fünf Jahren zwei Vizeweltmeistertitel – Franziska Peter 2014 und nun Nils Lichtlein – von zwei Eigengewächsen mitbejubeln durfte.