Fest
Osterkerzen sind entzündet

Evangelische und katholische Christen feierten in Parsberg die Osternacht. Die Gottesdienste waren sehr gut besucht.

18.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:42 Uhr
Vera Gabler
Pfarrer Thomas Günter segnete mit der neuen Osterkerze das Wasser im Taufbecken −Foto: Vera Gabler

Parsberg„Fürchtet euch nicht, Gott hat das Leben wieder gebracht.“ Mit diesen Worten wurde in der katholischen wie in der evangelischen Kirchengemeinde in Parsberg die Osternacht gefeiert. „Gestern war ein trauriger Tag, weil Jesus gestorben ist“ erklärte ein Kindergartenkind unserer Zeitung, bevor es an der Hand der Eltern in die evangelische St. Michael Kirche ging, um am Samstagabend die Osternacht erleben zu dürfen. Der Kirchenraum ist unbeleuchtet, Steine liegen auf dem Altar, es ist ganz still. Mit ruhiger Stimme stellt Pfarrer Michael Murner die Frage nach Jesus, bis die Jugendlichen Alina Wolf, Sarah Bergler und Vincent Bergler von der Jugendgruppe JUZE damit beginnen, die Steine vom Altar in den Korb zu legen. Steine für meine und deine Schuld, für die Not, für den Tod, um sie aus der Kirche zu tragen.

Noch immer ist es ganz still, man hört nur die Lektorin Iris Wolf, wie sie das Osterevangelium spricht. Wie der Engel des Herrn zu den Frauen sagte, der Jesus auferstanden sei. Und so zog Pfarrer Murner zusammen mit den drei Jugendlichen wieder in den Kirchenraum ein, dabei zwei flackernde Osterkerzen, eine für die St. Michael Kirche in Parsberg, die andere für die St. Leonhard Kirche in Velburg, um das Licht von Ostern an die Gläubigen zu teilen. Die Kirchenglocken setzten ein, der Kirchenraum erstrahlte im Licht und die Lektorin begann mit der Mesnerin Elke Baier sowie von Robert und Ramona Bergler den Altar mit den Symbolen des Lebens zu schmücken. Mit spürbarer Erleichterung konnten die Geistlichen verfolgen, wie das Kreuz, die Altarkerzen, der Blumenschmuck bis hin zur Taufkanne mit Wasser ihren Platz fanden. Vor dem Abendmahl nahmen einige Gottesdienstbesucher das Angebot an, sich das Wasser zum Taufgedächtnis auf die Stirn zeichnen zu lassen. Musikalisch umrahmt wurde die Osternacht von Wolfgang Schmid an der Orgel.

Parsberg: Auch Katholiken feierten Ostern

Nicht minder festlich wurde die Osternacht am Sonntag um 5 Uhr in der St. Andreas Kirche mit den katholischen Gläubigen gefeiert. „Die Nacht wird hell, wie der Tag“ versprach Pfarrer Thomas Günter, nachdem er am Kircheneingang die Osterkerze anzündete und mit einer großen Schar an Ministranten und Pfadfindern in die dunkle Kirche einzog. Es durfte nach der Corona-Pandemie wieder traditionell Ostern gefeiert werden, sodass trotz der morgendlichen Stunde alle Reihen in dem Gotteshaus besetzt waren. Im Schein der Kerzen legte der Geistliche den Gläubigen nahe, was Christ sein bedeutet und dass Gottes Herz für jeden schlage und jeden heil mache. Es glich einem Konzert, als man den Sologesang von Maximilian Niebler von der Empore hörte. In seiner Predigt erzählte Pfarrer Günter von einem Korb voll metaphorischer Ostereier.

Ein weiterer Höhepunkt neben der musikalischen Gestaltung durch den Kirchenchor war die Erneuerung des eigenen Taufversprechens auf das zuvor gehörte Oster-Evangelium mit dem Bekenntnis zum auferstandenen und erhöhten Herrn. Zum Abschluss der Feier wurde die Kommunion gereicht und die mitgebrachten Speisen gesegnet.