Engagement
Parsberg bleibt Fairtrade-Stadt

Bürgermeister Josef Bauer ist erfreut über die erneute Auszeichnung. Die Stadt bestück etwa Geschenkkörbe mit fairen Waren.

04.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:13 Uhr |
Vera Gabler
Bürgermeister Josef Bauer, Luitpold Fuchs, Simone Nutz und Uli Sellner freuen sich über die verlängerte Auszeichnung. − Foto: Vera Gabler

„Parsberg ist weiterhin eine „Fairtrade-Stadt“ – darüber freute sich jüngst Bürgermeister Josef Bauer im Rathaus. Die Auszeichnung wurde 2017 erstmalig durch TransFair verliehen, seitdem baut die Kommune ihr Engagement weiter aus.

Verankerung des fairen Handels in Parsberg

Bei dem Treffen mit Uli Sellner und Luitpold Fuchs von der Steuerungsgruppe Parsberg, sowie Simone Nutz vom Bürgerbüro freute sich das Stadtoberhaupt über die Verlängerung des Titels: „Die Bestätigung der Auszeichnung ist ein schönes Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des fairen Handels in Parsberg.“

Lokale Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft arbeiten hier eng für das gemeinsame Ziel zusammen. Er sei stolz, dass Parsberg dem internationalen Netzwerk der Fairtrade-Towns angehört. Man setze sich weiterhin mit viel Elan dafür ein, den fairen Handel auf lokaler Ebene zu fördern. Vor vier Jahren erhielt die Stadt Parsberg von dem gemeinnützigen Verein TransFair erstmalig die Auszeichnung für ihr Engagement zum fairen Handel, für die sie nachweislich fünf Kriterien erfüllen musste.

Bürgermeister Bauer und der Stadtrat hielten die Unterstützung des fairen Handels in einem Ratsbeschluss fest, eine Steuerungsgruppe koordiniert seitdem alle Aktivitäten. Sellner ergänzt, dass in Geschäften und gastronomischen Betrieben Produkte aus fairem Handel angeboten werden, die Zivilgesellschaft leiste Bildungsarbeit und die lokalen Medien berichten über die Aktivitäten vor Ort.

Geschenkkörbe und Fußbälle

So sei das Engagement in Fairtrade-Towns vielfältig. Sellner ergänzt, dass in Parsberg von der Stadt Geschenkkörbe mit fair gehandelten Waren bestückt werden. Beim Fair-Play-Projekt, zu dem die Mittelschule andere Parsberger Schulen eingeladen hatte, verschenkte der Bürgermeister Fairtrade-Fußbälle mit einem Parsberg-Logo an die Schulen. Der Weltladen, den es seit nunmehr 30 Jahren in Parsberg gibt, steht mit seinem Ladenteam für ein nachhaltiges Engagement für den fairen Handel. „Wir verstehen die bestätigte Auszeichnung als Motivation und Aufforderung für weiterführendes Engagement“ ergänzt Bürgermeister Josef Bauer. Geplant seien nun weiterhin Projekte zur öffentlichen Beschaffung und eine enge Kooperation mit der heimischen Wirtschaft, bestätigt die Steuerungsgruppe weiter.

Die Fairtrade-Towns-Kampagne bietet der Stadt Parsberg auch konkrete Handlungsoptionen zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals), die 2015 verabschiedet wurden. Unter dem Motto „global denken, lokal handeln“ leistet die Stadt Parsberg mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag, bestätigt Sellner. So ergänzt Nutz, dass derzeit die Bauhofmitarbeiter Fairtrade-Arbeitskleidung testen.

Parsberg ist eine von über 700 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk umfasst über 2000 Fairtrade-Städte in insgesamt 36 Ländern, darunter Großbritannien, Schweden, Brasilien und Libanon. Im Rückblick erinnert das Stadtoberhaupt an die ersten Denkanstöße und die Gründe, sich als Fairtrade-Stadt zu engagieren. „Es war und ist von Anfang an für uns ein Auftrag, sich darüber Gedanken zu machen, wie man fairen Handel in Parsberg weiter fördert und Hindernisse aus dem Weg räumt.“

Alternativen zur Ausbeutung

Weltweit würden 215 Millionen Kinder zur Arbeit gezwungen und 115 Millionen von ihnen unter unmenschlichen und ausbeuterischen Bedingungen. Das Schreckensszenario der Ausbeutung von Menschen führte Bauer in eindringlichen Worten vor. Boykott allein gegen diese Produkte würde nicht helfen, betonte Bauer, man müsse Alternativen schaffen, wie es Fair Trade tut.

Dass man auch für die nächsten zwei Jahre die Kriterien erfüllt habe, sei der Lenkungsgruppe aber auch dem Team vom Weltladen zu verdanken. Die Anfänge des fairen Handels in Parsberg reichen bis in die 1980er-Jahre zurück, bestätigt Sellner.

Entstehung:Ziel: Weitere Infos:
2017 wurde der Steuerungsgruppe mit Uli Sellner und Luitpold Fuchs die Urkunde „Fair-Trade-Stadt“ überreicht.Produzenten des fairen Handels sollen auch fair bezahlt werden. Fair ist nicht, billig einzukaufen, wofür andere teuer bezahlen.Im Internet unter www.fairtrade-towns.de

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