Was soll es sein? Eine Steirische oder ein Akkordeon? Diese Fragen hat im Musikhaus Wittl der zweifache Weltmeister Michael Rettig mit der steirischen Harmonika meist musikalisch beantwortet.
Der Chef im Musikhaus, Alfred Wittl, hatte die Idee, zum Start in sein 40. Jubiläumsjahr musikbegeisterte Fans mit einem Konzert zu unterhalten. Die Stuhlreihen waren dann auch dicht besetzt, als der Meister in die Tasten oder an die Knöpfe griff. „Die Steirische“, so Rettig, „spielt man eher mit traditionellen Stücken, das Akkordeon mit seinen vielfältigen Möglichkeiten mit moderneren Musiken“. Rettig machte dabei auch die Unterschiede in Klang und Spielweise deutlich, indem er bestens bekannte Melodien unter großem Beifall des Publikums zum Besten gab. Das bekannte englische Kinderlied „Twinkle, twinkle, little star, how I wonder what you are“ gehörte ebenso zum vorgetragenen Lehrwerk wie eine ganze Reihe von südböhmischen Polkas, extra für Akkordeon geschrieben.
Von 2010 bis 2017 studierte Rettig im Hauptfach Akkordeon bei Grzegorz Stopa an der Hochschule für Musik Detmold mit zweitem Hauptfach Jazzklavier. 2018 war Michael Rettig Stipendiat der Kunststiftung Baden-Württemberg. Seit dem Abschluss des Studiums ist er als Lehrer für Akkordeon, Steirische Harmonika und Jazzklavier an verschiedenen Musikschulen, als Dozent bei verschiedenen Seminaren und als Musiker in vielseitigen Formationen und als Solist tätig.
Alfred Wittl hatte aber auch noch eine weitere konzertante Überraschung parat. Im Raum daneben saßen Harti Pilsner und Sissi Kagerl mit ihren Gitarren. Beide sind bekannt als „Vilsleit’nmusi“. Mit Stücken wie „A Staade Stund Walzer“, „Aus guten Zeiten“ und dem „Laterndl Walzer“ konnten auch sie das Publikum in vollen Zügen begeistern. Nun darf man noch mit Spannung erwarten, was die Familie Wittl zu ihrem 40. im Lauf der Zeit anzubieten hat. Gefeiert wird auf alle Fälle noch. (pgt)