Feiern
Parsberger Sommerpark nimmt Fahrt auf

Die Parsberger Alternative zum Volksfest kommt an. Sogar bei Regen zieht es die Besucher in das an den Seiten offene Zelt.

24.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:00 Uhr
Günter Treiber
Die Formation „Zu4th“, die als erste die Gäste im Zelt erfreut hatte, wird man am Donnerstag eventuell wieder hören. −Foto: Günter Treiber

Wie man nach vier Tagen Sommerpark in Parsberg feststellen konnte, waren und sind es vor allem die Musiker, die ein Fest erst zu einem Fest machen. Im umgekehrten Fall war es dieses Mal so, dass es die Musiker waren und bis Sonntag sind, die sich auf Zuhörer freuen.

Am Freitagabend war es „Zu4th“, eine Musikformation aus vier älteren Herren, die mit ihren Oldies sogar die Jugend begeistern konnte. Fünf Zugaben musste das Quartett zum Besten geben, bis es sich verabschieden durfte. Dabei ist es im Zelt – es ist kein Festzelt im herkömmlichen Sinn, denn es gibt nur ein Dach – nicht so, wie es sonst immer war.

Musik machen im Sitzen

Auf der Bühne, winzig klein und höchstens 50 Zentimeter hoch, darf nur im Sitzen Musik gemacht werden. Auch die Gäste müssen Regeln einhalten, was, wie uns Festwirt Werner Semmler erläutert, von allen und vor allem auch von den jungen Leuten befolgt wird. Was zu den Regeln zählt ist die Tatsache, dass das „auf die Tische“ strikt verboten ist.

Den Samstag hat musikalisch die „Wirtshausmusi“ gestaltet und auch sie hat die Fans begeistert. Es war eine Mischung aus der sogenannten Oberkrainer Musik, alten Schlagern und Evergreens. Die Formation hatte die Lacher auf ihrer Seite, als sie nach mehreren Witzen auch die rhetorische Frage stellte: „Kennt ihr den Unterschied zwischen Parsberg und Neumarkt? Nein? Parsberg hat heuer ein Volksfest“. Dass es aber nicht nur in Neumarkt kein Volksfest gibt, darauf ist der Radiosender Charivari gekommen, der mit Festwirt Werner Semmler ein Interview vereinbart hat, weil in Parsberg das einzige Volksfest in der Oberpfalz stattfindet.

Regen ist in Parsberg Tradition

Dass es an einem Parsberger Volksfest regnet, ist Tradition. So hat es auch nicht verwundert, dass am Sonntag und vor allem auch am Montag sich die Leute nicht von ihrem Vergnügen abhalten ließen. Am Sonntagmittag war das Zelt gut gefüllt und auch Grellers Küche hatte alle Hände voll zu tun. Man musste auch nicht ohne Musik sein Bier trinken oder seinen Schweinebraten verzehren.

Die „Seubersdorfer Blasmusik“ hat aufgespielt, was das Zeug hält. „Man hat gemerkt“, so berichtet es Semmler, „wie wichtig es jedem einzelnen Musiker war, endlich einmal wieder vor Publikum Musik machen zu dürfen“. Sie haben mit freiwilligen Zugaben gar nicht mehr aufhören wollen, so Semmler weiter. Semmlers Fazit des Wochenendes: „Es war an allen Tagen eine richtig familiäre Atmosphäre, es war ein schönes Miteinander und ich war sehr zufrieden“.

Freitag: Samstag:Sonntag:Sonntag:
„Country Party Band and the Southern Roses“„Singing Sonixx“ mit Victoria Friedl und Sebastian Kolb von 19 Uhr bis 22 Uhr.Jörg Bauer mit Ehefrau Christiane von 15 Uhr bis 18 Uhr„Wolfi und Christian“ ab 18 Uhr

Auch auf dem Festplatz war zeitweise kein Durchkommen. An der „Autoschleife“ gaben sich die Kinder das Steuer ihrer Fahrzeuge gegenseitig in die Hand, am „Super-Hiphop“ ging es auf und nieder. Traditionell war der Treff der Jugend am Autoscooter, wo die letzten Neuigkeiten ausgetauscht wurden. Was vermisst wurde, waren Würstl-, Fisch- und Käsestand. Aber die waren vom Landratsamt nicht zugelassen worden. Auch am Küchenwagen durfte sich niemand anstellen, sondern die Zeltbedienungen mussten das Essen, die Würstl, den Käse oder das Gockerl an den Tisch bringen.

Großes Musikantentreffen

Erstaunt waren die Verantwortlichen am vollkommen verregneten Montag. Man hatte sich schon darauf eingestellt, dass das Zelt und der Festplatz leer bleiben. Falsch gedacht. Ins Zelt ist sogar eine große Abordnung einer sozialen Institution gekommen. Aber auch die übrigen Gäste haben sich ihre Brotzeit und ihr Bier schmecken lassen, während die Musik aus der Konserve kam, was niemand gestört hat.

Nachdem sich die Verantwortlichen und die Schausteller am gestrigen Dienstag ausruhen konnten, geht es heute ab 15 Uhr weiter. Die Musik kommt wieder aus der Konserve, aber für den Donnerstag ist Großes geplant. Festwirt Semmler veranstaltet ein Musikantentreffen ab 15 Uhr. Jeder Musiker kann kommen, um nur zuzuhören, aber besonders geladen sind die, die auf der Mini Bühne einen aufspielen wollen. „Wer live auftritt“, so verspricht es Semmler, „bekommt eine Maß Freibier“. Ein Schmankerl gibt es am Wochenende. Am Samstag und am Sonntag werden anstatt Schweinebraten gegrillte Makrelen serviert.