Gesundheit
Patientenpreis für Barmherzige Brüder

Die Krebsgesellschaft würdigt die Arbeit des Regensburger Krankenhauses: Es biete ein Paket für Körper und Seele an.

30.11.2017 | Stand 16.09.2023, 6:19 Uhr

Das Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg bekam den Bayerischen Krebspatientenpreis verliehen.Foto: one4two-Drohne

Das Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg hat bei einer Feierstunde im Foyer des Bayerischen Rundfunks in München den Bayerischen Krebspatientenpreis verliehen bekommen. Damit ehrt die Bayerische Krebsgesellschaft mit ihrem ersten Platz ein Projekt, mit dem der Übergang zwischen Krankenhaus und nachstationärer Behandlung für Patienten mit einer Tumorerkrankung nachhaltig reibungsloser gestaltet wurde. Christian Bradl, der Leiter der Techniker-Krankenkasse in Bayern, hob der Mitteilung des Krankenhauses zufolge in seiner Laudatio insbesondere den ganzheitlichen Ansatz des Engagements hervor: „Die Mitarbeiter des Krankenhauses haben für die Betroffenen ein komplettes Maßnahmenpaket für Körper, Geist und Seele zusammengestellt. Auch Angehörige dürfen davon profitieren.“

Jeder Patient erhalte das Angebot einer psychoonkologischen Betreuung, das bei Bedarf mit Atem- und Musiktherapie ergänzt wird, teilt das Krankenhaus mit. Für Ruth Wagner, die Leiterin des Psychologischen Dienstes, ist die Begleitung über den stationären Aufenthalt hinaus besonders wichtig: „Wir haben unsere Angebote an den Bedürfnissen der Patienten orientiert. Sei es der Wunsch nach Entspannen und Kraft tanken, nach Selbstfürsorge und positivem körperlichen Erleben, nach Austausch mit Mitbetroffenen oder auch kurzfristig notwendiger persönlicher Gesprächsbedarf, auch mit Angehörigen.“ So würden über einen an das Krankenhaus angebundenen Psychotherapiesitz Kriseninterventionen ermöglicht. Wohlfühlnachmittage, die durch den Förderverein des Krankenhauses mitfinanziert werden, bieten beispielsweise Shiatsu, Qi Gong, Körper- und Achtsamkeitsübungen, Meditation, Kunsttherapie, Yoga und Fußreflexzonenmassage an. Über enge Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen würden Patienten sehr früh mit dieser Unterstützungsmöglichkeit bekannt gemacht. Dafür wurde das Haus schon 2014 als erstes in Bayern als selbsthilfefreundliches Krankenhaus ausgezeichnet.

„Für mich als ärztlichen Leiter des ersten Onkologischen Zentrums der Region ist es eine große Freude, dass die Bemühungen unserer Psychoonkologinnen, vieler weiterer Mitarbeiter und der Krankenhausleitung mit diesem ersten Platz so wunderbar honoriert wurden“, so Professor Dr. Jan Braess, Chefarzt der Klinik für Onkologie.

Nach der Preisverleihung wandte sich eine ältere Frau an die feiernde Regensburger Delegation, gratulierte und berichtete von ihrem Schicksal. Sie sei jetzt knapp 80 Jahre und habe bei einer Chemotherapie eine Inkontinenz bekommen. Leider habe sie bislang keinen Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe gefunden. Das weckte den Beratungseifer der Preisgewinner: Nach einer kurzen Internetrecherche auf dem Handy bekam die Dame eine Kontaktadresse.

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