Die Freiwillige Feuerwehr Pemfling befindet sich auf der Zielgeraden zu ihrem Fest zum 150+1-Jährigen vom 16. bis 19. Juni. Am Wochenende hat sie die letzte große Hürde gemeistert, die Nachbarwehr Pitzling sagte Ja zum Patenamt.
Die Bittsteller mchten sich am Samstagnachmittag auf nach Pitzling. Mit den Festverantwortlichen und der Blaskapelle Pfeffer an der Spitze zog eine sehr große Abordnung der FFW Pemfling mit ihrem stattlichen Festgefolge zu Fuß von Pemfling nach Pitzling.
Im Lindenweg, gleich am Ortseingang, wurden die Pemflinger schon von den Pitzlingern erwartet, die Gäste durchschritten ein langes Ehrenspalier, doch schon unmittelbar danach versperrte ihnen das Schild „Patenzoll“ den Weg.
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Nach einer kurzen Begrüßung setzte sich der Zug, nun angeführt von den ersehnten Paten, wieder in Bewegung Richtung Betriebsgelände der Baufirma Alt. Doch schon beim Einzug auf das weitläufige Areal und beim Anblick der dort aufgebauten Stationen wurde den Pemflingern schnell klar, dass sie noch so einiges erwarten würde.
Auf Holzscheit knien
In Reimform trug Festleiter Johann Urban zunächst seine Bitte auf Übernahme des Patenschaftsamtes vor; er verwies auf das auf einem Holzschubkarren mitgebrachte Bierfass und meinte, das würde die Pitzlinger sofort zustimmen lassen.
Doch so einfach machten sie es den Pemflingern nicht. Pitzlings FFW-Vorsitzender Andreas Breu ließ sie zunächst auf einem langen Holzscheit niederknien, gnädigerweise drehte er das „Kniebankerl“ von der kantigen auf die runde Seite und bot ihnen Sekt an. So konnten sie die erste von drei Aufgaben, die ihnen die Pitzlinger als Voraussetzung für die Zusage stellten, mit ansehen. Dabei mussten Festmutter Tanja Pfeilschifter und Festbraut Dorothea Bucher mit einer sichtlich in die Jahre gekommenen Wippsäge einen Baumstamm durchschneiden. Die beiden meisterten diese Aufgabe mit Bravour, so dass die Knieenden schon bald erlöst waren.
Im zweiten Schritt waren Festleiter Johann Urban und Kommandant Ludwig Plötz gefordert. Unter der Mithilfe nur eines weiteren Kameraden galt es, 16 Bierkisten horizontal in einer Linie so „zu stapeln“, dass ein sinnvoller Schriftzug, auf jedem Kasten war ein Zeichen bzw. ein Buchstabe angebracht, zu lesen war. Zwar war der zerlegte Schriftzug gleich enttarnt, doch das „Stapeln“ erforderte Wiederholung, war es doch Ansage, jede Kiste durfte, einmal berührt, zwischendurch nicht mehr abgestellt werden.Doch schon bald funktionierte das Zusammenspiel, der Schriftzug war richtig zu lesen und die wurde Aufgabe als „bewältigt“ notiert.
Ganz anders verhielt es sich mit der letzten Prüfung. Hier galt es, einen „professionellen“ Löschangriff zu starten, ein Haus „brannte“ lichterloh. Darin eingebunden waren neben Festleiter Urban die Schirmherren Johann Weber und Marcus Walter, Festbraut Dorothea Bucher und Festmutter Tanja Pfeilschifter, die Kommandanten Ludwig Plötz, Kevin Achatz und Michael Hauser und sogar noch Bürgermeister Franz Haberl.
„Hausbrand“ gelöscht
Es bedurfte so manchen Neustarts, überschritten sie doch immer wieder die vorgegebene Zeit. Immer wieder mit Hochprozentigem gestärkt, schafften sie es nach geraumer Zeit doch, das brennende Haus zu löschen. Damit waren alle Hürden gemeistert, und die Pitzlinger sagten offiziell Ja. Unter dem kräftigen Applaus der vielen Zuschauer war die Patenschaft besiegelt.
Schirmherr Johann Weber zapfte mit nur zwei Schlägen das erste Fass an, füllte die ersten Bierkrüge, um gemeinsam auf ein schönes, unfallfreies Jubiläumsfest anstoßen zu können.
In der wunderbar dekorierten Halle der Firma Alt aß man gemeinsam zu Abend – die Wirtsfamilie Moro aus Pemfling hatte einen vorzüglichen Braten zubereitet – und feierte schließlich die Patenschaftsübernahme zünftig bis weit in die Nacht hinein.
− cpf
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