Glaube
Pfarrer Mader segnete die Kräuterbuschen

Der Bad Kötztinger Geistliche zelebrierte letztmals den Patroziniumsgottesdienst in Weißenregen.

16.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:03 Uhr
Isabell Dachs
Im neueren Teil des Friedhofes fand der Feldgottesdienst statt. −Foto: Christa Rabl-Dachs

Auch heuer blieben die vielen Hundert Kirchweihgäste aus, die sonst am großen Frauentag Weißenregen bevölkern. Weil heuer coronabedingt weder Standmarkt noch Heimatfest mit Bierzeltbetrieb der Freiwilligen Feuerwehr Weißenregen stattfinden, beschränkte sich das Feiern auf zwei Patrozinumsgottesdienste.

Schon um 8 Uhr war die Wallfahrtskirche unter Einhaltung er Abstandsregeln gut gefüllt. Stadtpfarrer Herbert Mader zelebrierte die Messe, begleitet von Resi Stöger und Konrad Linkmann an der Orgel. Der Kötztinger Frauenbund hatte liebevoll gebundene Kräuterbuschen vorbereitet, die zum Verkauf angeboten wurden.

Der zweite Gottesdienst fand unter freiem Himmel im neueren Teil des Friedhofs statt; die Kirche hätte die erwarteten Besucher nicht fassen können. Bei strahlendem Sonnenschein kamen nicht nur die Gläubigen ins Schwitzen. Die rund 150 Besucher versuchten, einen Platz im Schatten der Friedhofsmauer zu ergattern oder spannten Schirme als Sonnenschutz auf. Umrahmt wurde der Gottesdienst vom Gesangsduo Ilona & Isabell, wie es sich Pfarrer Mader zu seinem Weggang gewünscht hatte. Auch eine Abordnung der FF Weißenregen fand sich zur Messe ein.

In seiner Predigt ging Pfarrer Mader auf das Evangelium ein, in dem Maria ihre Cousine Elisabeth besucht. Er zog einen Vergleich zu seinem eigenen Weggang und seiner Heimkehr in die im heimatnahe Pfarrei St. Marien in Sulzbach-Rosenberg. „Aber ich werde Bad Kötzting und vor allem Weißenregen immer mit mir im Herzen tragen“, sagte er. So habe er auch der Gottesmutter in Weißenregen ein Festgewand geschenkt in der Hoffnung, dass sie es auch weiterhin oft tragen möge. Denn besonders die Aufnahme Mariens in den Himmel begleite ihn sein ganzes Leben lang, so Mader. So sei er schon in einer Marienpfarrei zur Welt gekommen, und er war immer in einer Marienpfarrei eingesetzt.

Wie es Brauch ist, wurden von Pfarrer Mader die mitgebrachten Kräuterbuschen gesegnet. Anschließend bedankte sich der Geistliche bei allen, die den Feldgottesdienst möglich gemacht hatten.

Kirchenrätin Barbara Stauber dankte im Namen der Kirchenverwaltung für die gute Zusammenarbeit über die zehn Jahre hinweg, die Pfarrer Mader hier eingesetzt war. Sie überreichte ihm ein Weißenregener Kaffeehaferl, das anlässlich der Kirchen- und Altarweihe 2015 gestaltet worden war. Dazu gab es einen Weißenregener Kuchen und Rehgeißen aus dem ehemaligen Gemeindegebiet.

Im Anschluss an den Gottesdienst nutzten viele Gläubige die Gelegenheit, sich von Pfarrer Mader persönlich zu verabschieden, der mit dem Patroziniumsgottesdienst in Weißenregen offiziell seine letzte Messe in der Gemeinde hielt. (kid)