St. Peter und Paul
Pilsacher Pfarrei feiert 100. Geburtstag

Mit dem Festgottesdienst wird am Sonntag das Jubiläum begangen. Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ist Ehrengast.

13.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:39 Uhr
Hans Stepper
Wahrzeichen der Pfarrei Pilsach ist die Pfarrkirche, die den Apostelfürsten Petrus und Paulus geweiht ist. −Foto: HANS STEPPER

Am Sonntag feiern die Bürger in Pilsach das 100-jährige Bestehen der Pfarrei St. Peter und Paul. Um 9.35 Uhr ist Aufstellung zum Kirchenzug in der Hofmühlstraße, am Pfarrhof. Um 9.45 Uhr setzt sich der Kirchenzug zur Grundschule mit dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke OSB in Bewegung. Um 10 Uhr beginnt bei schönem Wetter der Festgottesdienst an der Schule, bei schlechtem Wetter in der Turnhalle. Um 11.30 Uhr folgen die Grußworte und anschließend gibt es einen kleinen Mittags-Imbiss mit Weißwürsten, Wiener und Leberkäse.

Anschließend wird den Gläubigen die Möglichkeit gegeben, mit Bischof Hanke ins Gespräch zu kommen. Dem schließt sich ein gemütliches Beisammensein an. Eigens zu diesem „Hundertjährigen“ wurde eine 78-seitige Kirchenchronik von Gemeindearchivpflegerin Marianne Mikulasch aus Pilsach und Hans Braun aus Deinschwang in Bildern und Texten umfassend aufbereitet und bestens gestaltet. Diese wurde in der Druckerei Fuchs in Pollanten in einer Auflage von 200 Exemplaren erstellt und kann am Jubelsonntag für sieben Euro erworben werden.

„Dankbarkeit im Herzen“

„Geliebte Mutter, du Kirche von Pilsach – zu deinem Geburtstag – zu deinem Jubiläum wünsche ich dir vor allem viele liebende Kinder, die die Liebe und die Dankbarkeit im Herzen für dich haben“, schreibt der Pilsacher Geistliche P. Ryszard Kubiszyn. „Glücklich die Gemeinde, in der Friede wohnt und Gerechtigkeit, die gastfreundlich ist und sich nicht verschließt, in der Freunde und Fremde willkommen sind und sich vereint versammeln um den Tisch des Herrn“, erwähnt der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Peter Nießlbeck im gedruckten Grußwort der Festschrift.

Pilsach gehörte zur Urpfarrei Dietkirchen. Schon 1323 wird im „libertestamentorum“ des Klosters Kastl die Kapelle Pilsach erwähnt. Die heutige Pfarrkirche, die den Aposteln Petrus und Paulus geweiht ist, wurde im 14. Jahrhundert erbaut. In den folgenden Zeiten wurde das Gotteshaus, dessen gotischer Baustil aber erhalten blieb, oftmals umgebaut und neu ausgeschmückt. Nach 60 Jahren Expositur wird Pilsach am 28. August 1921 zur eigenständigen Pfarrei erhoben. Erster Pfarrer von St. Peter und Paul war ab 1. Oktober Johann Hartinger, der bis 6. Januar 1943 in Pilsach wirkte.

Pfarrhaus:Pfarrheim:
Zwei Jahre später, nach dem Pilsach zur Expositur erhoben wurde, erwarb die Gemeinde im Jahr 1863 das Austragshaus des Hofmühlpächter-Ehepaares Leonhard und Barbara Pruy. Das alte Pfarrhaus in der Hofmühlstraße wurde 1989 im Herbst abgebrochen und ein Jahr später nach den Plänen der Architekten Johannes Berschneider und Wolfgang Knychalla ein neues Pfarrhaus und Pfarrheim errichtet. Die Baulast wurde im Zuge des Neubaus von der politischen Gemeinde finanziell abgelöst und der Kirchenstiftung übertragen. Im Pfarrhaus untergebracht sind zwei Wohnungen, für Pfarrer und Pfarrhausfrau sowie das Pfarrbüro im Erdgeschoss.Im Pfarrheim befinden sich ein Pfarrsaal im Obergeschoss und im Erdgeschoss war bis vor kurzem die Bücherei untergebracht, sowie im Keller ein Gruppenraum für die Jugend. Im November 1990 konnte Generalvikar Johann Limbacher das neue Pfarrensemble einweihen.

Blüte dieser neuen Eigenständigkeit ist ein reges pfarrliches Leben, weshalb die Pfarrkirche „Peter und Paul“ acht Jahre später erweitert werden musste. In den Jahren von 1944 bis 1946 wurde das Gotteshaus innenrenoviert, einschließlich Umgestaltung des Hochaltares. Fünf Jahre später wurde das Geläut auf fünf Glocken erweitert. Eine weitere Innenrenovierung der Kirche erfolgte von 1961 bis 1963 und vier Jahre später eine Außenrenovierung zusammen mit der Friedhofskapelle.

Sanierung kostete rund 900 000 Euro

Eine Mammut-Maßnahme war in den Jahren 2012 und 2013 eine weitere Außen- und Innensanierung der Kirche. Im Herbst 2013 konnte das Gotteshaus wieder feierlich mit dem zuständigen Dekan Richard Distler aus Neumarkt eröffnet werden. Bei dieser Sanierungsmaßnahme war die Erneuerung des Dachstuhls nicht vorgesehen, stellte sich aber während der Sanierung, wegen des Holzwurmbefalls, als dringend notwendig heraus, was die Kosten entsprechend in die Höhe trieb.

Bei der Aktion musste die obere Turmspitze rund sechs Meter komplett abgenommen und neu eingebaut werden, da das Gebälk nicht mehr tragfähig war. Um den Holzwurm los zu werden, wurde das Innere des Gotteshauses begast. Bei der Innen-Renovierung waren die Altäre und Heiligenfiguren mit einbezogen ebenso die Heizungsanlage und der Einbau einer neuen elektrischen Anlage mit Lautsprecher. So kostete die Sanierung der Kirchenstiftung rund 900000 Euro. Die Diözese beteiligte sich mit rund 55 Prozent der Kosten.

Viele engagierten sich

Aktiv in das Pfarrleben eingebunden waren in den vergangenen Jahrzehnten neben dem Kirchenchor, dem Kinderchor, die Pfarr- und Gemeindebücherei eine aktive Ministranten-Schar ebenso die kirchlichen Vereine und Verbände, wie die CAJ und die KAB, die zurzeit nicht aktiv sind, der Sportverein (DJK-SV), sowie die örtliche Theatergruppe. Zum Ablauf des pfarrlichen Jahres gehörten Familien- und Kindergottesdienste, Pfarrfeste, Aktionen in der Fastenzeit. Abgerundet wurde das Kirchenjahr jeweils mit einem Dankabend für die ehrenamtlich tätigen Personen der Pfarrei und mit Ehrungen von Personen für besondere Verdienste.