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Podcast: Fast zwei Jahrzehnte Schweigen

Neonazi Josef S. (19) legt 1988 aus Fremdenhass ein Feuer und tötet vier Menschen. Die Aufarbeitung seiner Tat dauert lang.

19.01.2021 | Stand 13.10.2023, 10:31 Uhr
Bis zum folgenden Nachmittag zogen sich die Löscharbeiten der Feuerwehren hin, nachdem das Habermeier-Haus am 17. Dezember 1988 in Flammen aufgegangen war - der Tat eines stadtbekannten Neonazis. −Foto: Gerhard Götz

Trotz der vier Toten, die durch die Hand eines Neonazis sterben mussten, hat der rechtsextreme Brandanschlag auf das Habermeier-Haus mitten im Herzen der Schwandorfer Innenstadt nicht im Ansatz die Aufmerksamkeit erfahren, wie gleichgelagerte Taten in Mölln 1992 oder Solingen 1993. Auch nach zwölfeinhalb Jahren im Gefängnis ist Josef S., der damals 19 Jahre alte Täter, noch in der seitdem deutlich gewachsenen Szene aktiv. Er ist 2001 untergetaucht, wird aber vom Staatsschutz bis heute überwacht.

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Erst viele Jahre nach seiner Haftentlassung bekommen die Angehörigen der Opfer im Jahr 2007 einen angemessenen Platz zum Trauern. So lange verweigert sich die Mehrheit des Stadtrates die Tat als das anzuerkennen, was es war und ist: ein hinterhältiger und feiger Anschlag mit eindeutig rechtsextremen Hintergründen, der bis zum heutigen Tag erschüttert. Mittlerweile wird der Opfer aber Jahr für Jahr am 17. Dezember gedacht. Eine Rekonstruktion von André Baumgarten zusammen mit MZ-Kollegin Isolde Stöcker-Gietl.

Der True-Crime-Podcast der MZ

In „Spuren des Todes – Verbrechen in Ostbayern“ greifen wir im regelmäßig einen der ganz großen Kriminalfälle in Ostbayern auf. Zu finden ist der Podcast am Veröffentlichungstag zuerst und exklusiv auf mittelbayerische.de. Tags darauf ist das Audioformat natürlich überall verfügbar, wo es Podcasts gibt – beispielsweise beiSpotifyoderApple Podcasts (iTunes)und natürlich aufYouTube. Auf jeder dieser Plattformen können Sie „Spuren des Todes“ übrigens abonnieren und verpassen so keinen spannenden Fall mehr.

Mit dem Podcast „Spuren des Todes – Verbrechen in Ostbayern“, der am 15. November 2019 mit der Pilotfolge zu einem kaltblütigen Vierfach-Mord in Laaber startete, hat die Mittelbayerische ein Erfolgsformat geschaffen. In der ersten Staffel mit zwölf Folgen waren unter anderen derVermisstenfall Anna Poddighe, derMord an Rotlicht-König Walter Klankermeieroder auch derAmoklauf von Saltendorfund derTod von Mareike G. aus Waldmünchen, den der bekannte Fallanalyst Alexander Horn maßgeblich mit aufklärte, unsere Themen.

In der Staffelpause unseres erfolgreichsten Audioformats stand dann mit dem„Fall Maria Baumer“ein bis Herbst 2020 ungesühntes Verbrechen auf der Agenda: Vom 1. Juli bis 6. Oktober 2020 musste sich Christian F., der frühere Verlobte der jungen Frau aus Muschenried im Landkreis Schwandorf, wegen Mordes vor Gericht verantworten. In einemeigenen Podcast zu diesem wohl spannendsten Kriminalfall der letzten Jahrewidmeten wir uns dem Prozess am Landgericht in Regensburg und analysierten den Fall und allen Wendungen.

Das Urteil: Der 37-jährige F. wurde wegenheimtückischen Mordes aus niederen Beweggründen zu lebenslanger Haft verurteilt. Zudem stellte das Schwurgericht die besondere Schwere der Schuld fest. Der Angeklagte ist dagegen in Revision gegangen. Was die mehr als acht Jahre Warten auf Gerechtigkeit für die Familie des Opfers bedeuteten, haben wir in einer exklusiven Video-Doku zusammengefasst. Darin kommen neben den Eltern und der Schwester von Maria Baumer auch der Staatsanwalt, eine Ermittlerin sowie F.s Pflichtverteidger zu Wort.

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