Audio
Podcast: Hautfetzen überführen Täter

Fortschritte in der Kriminaltechnik helfen, „Cold Cases“ zu lösen. Der Schneestangen-Mord in Patersdorf war 2001 einer davon.

22.04.2021 | Stand 13.10.2023, 10:30 Uhr
PNP-Redakteur Franz Hackl war 1986 selbst am Tatort in Patersdorf und fotografiert die Szenerie. Mit ihm sprach Isolde Stöcker-Gietl unter anderem für ihr Buch. −Foto: Franz Hackl/PNP

Selbst rund 1000 Plakate mit einem Phantombild halfen nicht, den Täter dieses brutalen Mordes zu finden: Als am 8. November 1986 die Leiche der gerade 17 Jahre jungen Annette K. an einem Rastplatz der Bundesstraße 85 gefunden wurde, saß der Schock im Landkreis Regen tief. Der sogenannte Schneestangen-Mord wurde zu einem „Cold Case“ – bis 2001 doch der Durchbruch gelang. Jahrelang lebte der Mörder in der Region und trug sein dunkles Geheimnis mit sich herum.

Hier geht es zum Podcast! 

Dank der akribischen Arbeit der Ermittler in diesem Kriminalfall wurden gut 15 Jahre zuvor die Fingernägel des Opfers asserviert. Als sich Jahre später DNA-Spuren auch in der Kriminalistik durchsetzten, wähnte sich Helmut H. sicher. So sehr, dass er vor dem zweiten Massen-Gentest selbst zur Polizei ging und eine Speichelprobe abgab. Der Temin für alle anderen Männer, die 1986 zwischen 18 und 25 Jahre waren, ersparte er ihnen. Denn die Hautfetzen unter Annettes Fingernägeln wurden eindeutig ihm zugeordnet.

In „Spuren des Todes – Verbrechen in Ostbayern“ greifen wir die großen Kriminalfälle in Ostbayern auf. Zu finden ist der Podcast am Veröffentlichungstag zuerst und exklusiv hier auf www.mittelbayerische.de. Tags darauf ist das Audioformat überall verfügbar, wo es Podcasts gibt – wie zum Beispiel beiSpotifyoderApple Podcasts (iTunes)und aufYouTube. Da lässt sich „Spuren des Todes“ natürlich auch abonnieren.

Der Podcast „Spuren des Todes – Verbrechen in Ostbayern“ ist seit dem Start am 15. November 2019 zu einem im gesamten deutschsprachigen Raum erfolgreichen Format gewachsen.Seit 19. März 2021 gibt es viele spannende Kriminalfälle aus Ostbayern auch zum Lesen: Im neuen Crime-Magazin der Mittelbayerischenhaben wir spannende Reportagen, Interviews und Hintergründe zu Taten gesammelt sowie aktuelle Trends, mit denen Ermittler und Justiz kämpfen. Erhältlich ist das Magazin im Zeitschriftenhandel sowieonline im Mittelbayerische Shop.

In der Staffelpause stand mit dem„Fall Maria Baumer“ein bis Herbst 2020 ungesühntes Verbrechen im Fokus: Vom 1. Juli bis 6. Oktober 2020 musste sich Christian F., der frühere Verlobte der jungen Frau aus dem Landkreis Schwandorf, wegen Mordes vor Gericht verantworten. In einemeigenen Podcast zu dem wohl spannendsten Kriminalfall der letzten Jahrebegleiteten wir den Prozess am Landgericht in Regensburg und analysierten alle Facetten des Falls.

Exklusive Video-Doku mit Familie Baumer

F. wurde wegenheimtückischen Mordes aus niederen Beweggründen zu lebenslanger Haft verurteilt. Zudem stellte das Schwurgericht die besondere Schwere der Schuld fest. Der Bundesgerichtshof prüft dieRevision des Angeklagtenaktuell. Was mehr als acht Jahre Ungewissheit und Warten auf Gerechtigkeit für die Familie des Opfers bedeuteten, haben wir in einer exklusiven, mehr als einstündigen Video-Doku beleuchtet. Darin kommen neben den Eltern und der Zwillingsschwester von Maria Baumer auch der Staatsanwalt, eine Ermittlerin sowie F.s Pflichtverteidiger zu Wort.

Aktuelle News unserer Region und aus aller Welt gibt es auch perFacebook Messenger, Telegram und Notify direkt auf jedes Smartphone.