Infrastruktur
Quantensprung beim Glasfaserausbau

In Furth im Wald soll das Netz für 12 Millionen Euro ausgebaut werden.

02.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:41 Uhr
Klaus Schedlbauer (l.) im Gespräch mit Sandro Bauer, der als stellvertretender Landrat in den geförderten Glasfaserausbau involviert ist. −Foto: Johann Gruber

Gut 150 Immobilienbesitzer und Mieter fanden sich am Donnerstag bei zwei Info-Veranstaltungen über den möglichen Anschluss von bis zu 3200 Haushalten in der Kernstadt Furths an ein hochmodernes Glasfasernetz Tagungszentrum ATT ein.

Bürgermeister Sandro Bauer berichtete, dass Vodafone in Kooperation mit Primevest in Furth den Ausbau eines Glasfasernetzes für 12 Millionen Euro im „eigenwirtschaftlichen Ausbau“ vornehmen will. Voraussetzung dafür sei, dass sich der Ausbau wirtschaftlich rechne. Das wäre gegeben, wenn sich im Vorvermarktungszeitraum bis 31. Januar 2022 mindestens 40 Prozent der 3200 im Ausbaugebiet liegenden Haushalte und Unternehmen für einen Glasfaseranschluss entscheiden. Derzeit errichtet der Landkreis Cham auf Basis der Planungen des M-Net-Projekts ein Glasfasernetz in den als unterversorgt geltenden Gebieten. Klaus Schedlbauer, seit 2019 Projektleiter des Landkreises für den geförderten Breitbandausbau, erläuterte, dass ein Gebiet als „unterversorgt“ gilt, wenn dort in absehbarer Zeit durch keinen privaten Telekommunikationsanbieter eine Datenübertragungsgeschwindigkeit von 30 MBit/s bereitgestellt werden kann. Die Berechtigten erhalten kostenlos einen geförderten Glasfaseranschluss bis ins Haus.

Furth liegt an der Hauptleitung für den geförderten Glasfaserausbau. Das Stadtgebiet ist jedoch zu einem großen Teil mit einer Internetanbindung mit mehr als 30 MBit/s versorgt und kommt deshalb weitgehend nicht für den geförderten kostenlosen Glasfaseranschluss infrage. Eine Alternative ist deshalb die Glasfaserversorgung im „eigenwirtschaftlichen Ausbau“ durch Vodafone/Primevest. Vodafone-Projektmanager Christian Nopper erläuterte, dass Grundvoraussetzung für einen solchen Anschluss die Zustimmung des Grundeigners in einem Grundstücksnutzungsvertrag (GNV) mit Vodafone ist. Im Vorvermarktungszeitraum bis 31. Januar 2022 sind der Glasfaserhausanschluss und die Hardwareinstallation im Gebäude kostenlos. Ab Februar 2022 kostet der Anschluss bis zu 2500 Euro und eine Hardwareinstallation 399 Euro. Wer als Hausbesitzer oder Mieter an einem kostenlosen Anschluss interessiert ist, sollte umgehend unter Tel. 0800-5054510 einen Beratungstermin im Vodafone-Glasfaserbüro im Rathauses (Montag und Samstag, 10 bis 16 Uhr), im Vodafone-Shop Cham oder mit einem Vodafone-Außendienstberater vereinbaren.

Wer durch einen Altvertrag bei einem anderen Anbieter gebunden ist, kann den Vorvertrag trotzdem risikolos abschließen. Der Anschalttermin ans Glasfasernetz durch Vodafone kann nämlich erst zum Ende eines Altvertrags vereinbart werden. Beim Abschluss eines Glaserfaservertrags nach dem 31. Januar 2022 kann man nicht mehr vom Aktionsvorteil von bis zu 2899 Euro profitieren. Ob man am geförderten oder am eigenwirtschaftlich organisierten Glasfaserprogramm mit Aktionsvorteil nehmen kann, erfährt man in einem Glasfaser-Check unter https://www.landkreis-cham.de/breitband-kreiswerke/breitbandausbau/verfuegbarkeitscheck/. Die Entwicklung zeigt, dass das ultraschnelle Glasfasernetz die digitale Zukunft ist: Bis zu 1000 Mbit/s schnell und ausfallsicher, egal wie viele Geräte angeschlossen sind und welche Datenmengen heruntergeladen werden. Mit Glasfaser ist man mit stabilen Internetverbindungen gerüstet für Homeoffice, Telemedizin, Homeschooling und vieles mehr. (fer)