Parsberg
Realschule Parsberg wird erweitert

01.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:31 Uhr
Louisa Knobloch
Die Edith-Stein-Realschule in Parsberg soll 2024/25 erweitert werden. −Foto: Vera Gabler

Vorerst wird es keine neue Realschule im westlichen Landkreis Regensburg geben. Einer entsprechenden Empfehlung der Verwaltung hat der Schulausschuss des Kreistags am Mittwoch mehrheitlich zugestimmt.

Nach Nittendorf hatten sich Beratzhausen und Hemau als mögliche Standorte für eine neue Realschule beworben. Derzeit besuchen Schüler aus diesen Kommunen die Realschulen in Parsberg und Riedenburg, ein kleiner Teil Schulen in Regensburg.

Nach den Zahlen, die Landrätin Tanja Schweiger vorstellte, würden Nittendorf (471) und Beratzhausen (493) zwar die geforderte Mindestgröße von mehr als 450 Schülern für eine dreizügige Realschule erreichen. „Eine solche Schule braucht aber eine gewisse Größe, um ein breitgefächertes Angebot an Zweigen und Wahlpflichtfächern anbieten zu können“, sagte Schweiger.

„Mit der Entscheidung für eine neue Realschule im westlichen Landkreis würden wir zwei gut etablierte Schulen schwächen – das kann nicht unser Ziel sein“, so Schweiger. Sollte beispielsweise eine Realschule in Nittendorf gebaut werden, würden die Schülerzahlen in Parsberg von 800 auf 550 und an der Johann-Simon-Mayr-Realschule Riedenburg von 730 auf 585 sinken.

Dieser Empfehlung könne er zustimmen, sagte der Bürgermeister von Hemau, Herbert Tischhöfer. Ihn störte aber, dass ebenfalls vorgeschlagen wurde, künftig den Standort Nittendorf weiterzuverfolgen, da dieser die „höchsten Chancen“ habe. „Wir sollten uns jetzt noch nicht auf nur einen Standort festlegen, sondern das breitgefächert weiter betrachten“, so Tischhöfer. Der Schulausschuss stimmte dem Entwurf schließlich mit vier Gegenstimmen der CSU zu.

Unmittelbar verknüpft mit dem Thema war ein weiterer Punkt: die Erweiterung der Edith-Stein-Realschule in Parsberg in den Jahren 2024/25. Hier wird sich der Landkreis Regensburg entsprechend seines Schüleranteils mit rund 700000 Euro beteiligen, informierte Schweiger. Eine Zusatzvereinbarung wurde abgeschlossen für den Fall, dass innerhalb der nächsten 50 Jahre eine eigene Realschule im westlichen Landkreis gebaut wird und die Räume des Erweiterungsbaus in Parsberg dann nicht mehr von Schülern aus dem Landkreis Regensburg genutzt werden. In diesem Fall würde der Landkreis Rückzahlungen aus dem Verkauf oder der Vermietung der Räumlichkeiten erhalten.

Vorgestellt wurde auch die neue Schulentwicklungsplanung. Demnach ist in den nächsten zehn Jahren im Landkreis Regensburg mit einem starken Anstieg der Bevölkerung und damit auch der Schülerzahlen zu rechnen. Bei den Gymnasien werden – auch wegen der Umstellung auf G9 – Zuwächse von mehr als 1100 Schülern prognostiziert, bei den Realschulen werden es rund 1000 Schüler mehr sein.

− DK