VKKK-Benefizturnier
Regensburg: Stars verlieren gerne für den guten Zweck

10.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:28 Uhr
Strahlende Cup-Sieger: Das Team Escobar gewann – doch entscheidend war anderes −Foto: Fotos: Brüssel

Nach zwei Jahren Pandemie-Pause kam das Benefizturnier „Kicken für Kids“ zurück ins Unistadion. Und es spülte ordentlich Spenden in die Kassen des VKKK.



Die Eisbären-Aufsteiger waren doch auch stoppbar – auf dem Fußballplatz. Und auch der effektive Minimalismus der Betriebssport-Tausendsassas von Krones endete im Finale des Unistadions. Das ungeschlagene Team Escobar war am Ende des Tages der Champion. Doch das war beim Benefizturnier des Vereins zur Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder Ostbayern, kurz VKKK, ja nebensächlich. Wichtig war Anderes: „Kicken für Kids“, das nach zwei Jahren der Zwangspause ein Comeback feierte, spülte nämlich rund 30000 Euro für den guten Zweck in die Kasse.

Drei Turniere, 26 Mannschaften

Das machte das Engagement der Prominenten und Kickern in drei Turnieren mit 26 Mannschaften wertvoll. Und so fielen die sportlichen Bilanzen immer mit einem Augenzwinkern aus. „Wir als frisch ernannte VKKK-Botschafter müssen doch auch anderen mal den Vortritt lassen“, meinte Schauspieler Adnan Maral nach der glatten Halbfinal-Niederlage gegen den Turniersieger.

Maral wirkte wie Kollege Tim Seyfi traditionell im Team der Kommissare mit, in dem auch Moderator Markus Othmer begeistert mitkickte und Marcus Mittermeier nach gerade überstandener Krankheit nur als Teamchef wirken konnte.

Das Duo Maral/Seyfi sorgte noch an anderer Stelle für Stolz. „Wenn wir die beiden in ihrem neuen Kinofilm sehen werden, dann spielen da zwei VKKK-Botschafter mit“, freute sich die erste VKKK-Vorsitzende Irmgard Scherübl über die prominente Unterstützung der beiden Turnier-Dauergäste, die die wertvolle Arbeit des Vereins auch nach außen trägt.

EVR kommt langsam ins Turnier

Zu den permanenten Mitkickern gehören auch die Regensburger Eishockeyspieler, die sich Anerkennung auch auf dem Rasen verdienten. Peter Holmgren, einer der Eisbären-Kümmerer, brachte den Start so auf den Punkt. „Ich spiele jetzt im vierten Jahr mit. Im ersten Spiel haben wir nie was gewonnen, aber danach haben wir es mit guter Defensive und Zusammenhalt so versucht, wie wir das auch auf dem Eis machen.“

Das klappte super: Nach der Start-Niederlage gegen die Graf-Spee-Kicker um den ehemaligen FC-Bayern-Torwart Hans Jörg Butt, marschierten Holmgren, Jakob Weber, Lars Schiller oder Lukas Wagner, der unter anderem mit einem Kopfballtor seine Fußballer-Vergangenheit aufblitzen ließ, ohne Gegentreffer bis ins Halbfinale. Erst da war gegen die Krones-Routiniers Schluss, weil Holmgren und Wagner nach einem 0:0 im Achtmeterschießen ihre Versuche deckungsgleich über das Tor auf die Tribüne ballerten wie das annodazumal Uli Hoeneß bei der EM 1976 getan hatte.

Holmgren kommentiert süffisant

„Man sieht eben, dass wir Krafttraining gemacht haben“, kommentierte Peter Holmgren die unwichtige Niederlage pfiffig. Beim 35-jährigen Eisbären-Torwart verzögert sich das Comeback nach den Erkenntnissen der Reha übrigens so, dass er zum Saisonstart nicht fit sein wird. „Fußball ging mit Vorsicht. Aber eine Dauerbelastung als Torwart ist so schnell noch nicht machbar“, überbrachte Peter Holmgren am Rande des Turniers schlechte Nachrichten für die Eishockey-Fans.

Doch ansonsten bestimmte Entspanntheit den Tag, weil der gute Zweck des Turniers überwog. Das zeigte sich besonders am Einlagespiel der VKKK-Kids gegen die Kommissare. Auch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer („Ich war ja früher auch mal eine Soccer-Mum, die am Rande des Platzes ihren Kindern zugeschaut hat“) würdigte mit in ihrem Besuch bei der Verleihung der Urkunden für die neuen Botschafter Maral/Seyfi das Turnier.

Der Spaß überwog

Und so verkrafteten alle ihre Niederlagen problemlos. Zum Beispiel auch das Butt-Team, das nach der einzigen makellosen Vorrunde mit der Maximalpunktzahl neun und ohne Gegentor durchmarschiert war, aber dann eben an der gnadenlosen Krones-Effektivität im Viertelfinale scheiterte. Oder die Betriebssport-Kicker der MZ, die sich mit einem kurzfristig abgespeckten Team um Zweitliga-Handballerin Johanna Brennauer vom ESV 1927 und Futsal-Bundesliga-Aufsteiger Simao vom SSV Jahn 1889 nach drei Partien aus dem Turnier verabschiedeten.

Der Spaß überwog allüberall und die 30 000 Euro Spendenergebnis übertrafen sogar das letzte Turnier von 2019, bei dem ein Erlös von rund 23 000 Euro unter dem Strich gestanden hatte. Das Rahmenprogramm mit Hüpfburg, Star-Wars-Auftritten, Tombola und Rundum-Verpflegung weckte die Vorfreude auf die nächste Austragung. Der Termin dafür am 8. Juli 2023 steht bereits.

Die Ergebnisse: Benefizturnier im Unistadion Regensburg: Kinder: Gruppe 1:1. Team Stefan 2:1 Tore, 4 Punkte; 2. St. Vincent 2:1, 3; 3. Team VKKK 1:3, 1;Gruppe 2:1. Futsal Club Regensburg 5:0, 6; 2. Sportfreunde Chiller 5:1, 3; 3. Team Adlersberg/Pielenhofen 0:9, 0; Endspiel: Team Stefan – Futsal Club 2:0

Frauen: 1. Golden Girls 3:1, 7; 2. UKR 2:2, 4; 3. SC Regensburg 3 2:2, 3; 4. Krones 1:3, 3

Herren: Gruppe 1:1. Kommissare 4:1, 7; 2. Kuno/VKKK 5:4, 4; 3. Open Air Freunde Empfenbach 4:5, 4; 4. Kuno Ärzteschaft 1:4, 1;Gruppe 2:1. Escobar 9:2, 7; 2. Raikos Würtchen 2:1, 5; 3. BSG MZ 2:4, 3; 4. Graf-Spee-Kicker 2 2:8, 1;Gruppe 3:1. Graf-Spee-Kicker 1 7:0, 9; 2. Eisbären 7:1, 6; 3. Stork und Dallmeier beide 1:7, 1;Gruppe 4:1. Duss 2:0, 7; 2. Krones 1:0, 5; 3. Actief Personalmanagement 2:2, 4; 4. Netto 1:4, 0

Viertelfinale:Kommissare – Raikos 1:0, Escobar – VKKK/Kuno 1:0, Graf Spee – Krones 0:1, Duss – Eisbären 0:3;Halbfinale:Kommissare – Escobar 0:3, Krones – Eisbären 2:0 (0:0) nach Achtmeterschießen;Finale:Krones – Escobar 3:4 (0:0) n. A.