Eishockey
Regensburger Eisbären tüten Titel ein

Das Team von Coach Max Kaltenhauser geht nach dem 6:2-Sieg gegen den Deggendorfer SC als Hauptrunden-Erster in die Playoffs.

12.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:09 Uhr
Lukas Heger (Mitte) scheitert in dieser Szene an Deggendorfs Goalie Raphael Fössinger. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Die Eisbären haben das Kunststück der Vorsaison wiederholt. Nach dem 6:2 (2:1, 2:1, 2:0)-Heimsieg gegen den alten Rivalen Deggendorfer SC geht der Regensburger Eishockey-Oberligist als Hauptrundenprimus in die mit Spannung erwarteten Playoffs. Bereits ein Punkt hätte der Mannschaft von Cheftrainer Max Kaltenhauser am Freitagabend genügt, um in der Punktequotienten-Tabelle endgültig die Spitze zu behaupten. Es wurden deren drei, auch wenn die Niederbayern den Regensburgern im traditionsreichen Derby wie erwartet einiges abverlangten. Am kommenden Dienstag beschließen die Eisbären in der heimischen Donau-Arena mit dem Spiel gegen Höchstadt die Hauptrunde.

Wegen einer Bandenreparatur hatte sich der Spielbeginn um 15 Minuten verzögert. Anschließend gaben die Eisbären sofort Gas. Andre Bühler prüfte nach 23 Sekunden Raphael Fössinger im Deggendorfer Tor. Nach 98 Sekunden schlug es erstmals hinter dem Ex-Regensburger ein. Peter Flache fälschte Jakob Webers Schuss von der blauen Linie unhaltbar ab. Es war das 27. Saisontor des Eisbären-Kapitäns.

DSC-Galionsfigur fehlt

Bei den Gästen waren die vorübergehend suspendierten Akteure Andreas Gawlik und Marius Wiederer wieder mit von der Partie, doch personell bleibt der DSC nach dem spektakulären Rauswurf eines Quartetts dünn besetzt, zumal auch noch die Galionsfigur Thomas Greilinger gesperrt fehlte und auf der Torhüterposition Verletzungssorgen herrschen. Im Duell des besten Powerplayteams (Eisbären/Quote 26,1 Prozent) mit dem zweitbesten Unterzahlteam (Deggendorf/84,9) mussten die Regensburger auf Nico Kroschinski, Lars Schiller und Tomas Gulda verzichten. Letzterer hat leichtes Training aufgenommen und sollte zum Playoff-Start zumindest für dosierte Einsätze infrage kommen.

Im weiteren Verlauf des ersten Drittels versäumten es die Eisbären zunächst, aus ihrer Überlegenheit und einer Überzahl Kapital zu schlagen. Das rächte sich umgehend, als Andreas Geigenmüller die Strafbank drückte. Rene Röthke überwand Patrick Berger, dem der Puck durch die Schoner glitt und über die Linie hoppelte.

Es entwickelte sich eine temporeiche Auseinandersetzung, die eines Derbys würdig war. Nikola Gajovsky brachte die Scheibe hoch im Tor zum zweiten Eisbären-Treffer unter. Die Gesichtsverletzung aus dem Weiden-Spiel, als bei einem Stockschlag sogar Gajovskys Zahnschiene zu Bruch gegangen war, schien den Eisbären-Topscorer nicht zu beeinträchtigen.

Die Gastgeber hielten den Druck hoch, die Niederbayern wehrten sich nach Kräften und retteten den knappen Ein-Tore-Rückstand in die Kabine.

Der frühere Regensburger Alexander Grossrubatscher saß zu Beginn des zweiten Abschnitts noch 71 Sekunden einer Zwei-Minuten-Strafe ab. Das Team von Coach Chris Heid überstand diese Unterzahl unbeschadet, nicht jedoch die folgende Strafe gegen Nico Wolfgramm. Drei Sekunden vor deren Ablauf traf abermals Kapitän Flache.

Klein bei gaben die Niederbayern aber noch lange nicht. Erneut war es der sehr agile Röthke, der den Anschluss herstellte. Doch 25,5 Sekunden vor Ablauf des zweiten Drittels war es Andreas Geigenmüller, der aus spitzem Winkel das 4:2 besorgte.

Keresztury erobert Scheibe

Ein sanftes Ruhekissen für den Schlussabschnitt war das nicht. Beide Teams schienen zunächst etwas Kraft zu schöpfen. Vorübergehend häuften sich Ungenauigkeiten im Aufbau.

Erik Keresztury ebnete mit einem Scheibengewinn seinem Reihenkollegen Constantin Ontl den Weg zum fünften EVR-Treffer. Damit war der Drops so gut wie gelutscht. Eine spielerische Augenweide war das 6:2, das Gajovsky seinem Sturmpartner Richard Divis mit einem No-look-Pass servierte.

Statistik

Eisbären – Deggendorf 6:2 (2:1, 2:1, 2:0)

Eisbären Regensburg: Berger – Heider, Bühler; Weber, Tippmann; Vogel, Schütz; Wagner, Zitzer – Heger, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Flache; Geigenmüller, Herrmann, Schwamberger; Stöhr, Schwarz, Schmidt

Deggendorfer SC: Fössinger – Belendir, Grossrubatscher; Gawlik, Ostwald; Wolfgramm, Wiederer – Röthke, Kumeliauskas, Schembri; Kuchejda, Seidl, Janzen; Maul, Brunner, Stern

Tore: 1:0 (1:38) Fläche (Weber, Ontl); 1:1 (6:41) Röthke (Kumeliauskas, Gawlik bei 5-4); 2:1 (12:34) Gajovsky (Divis, Schmidt); 3:1 (24:45) Flache (Divis, Heider bei 5-4); 3:2 (32:01) Röthke (Kumeliauskas, Schembri); 4:2 (39:34) Geigenmüller (Schwamberger, Herrrmann); 5:2 (43:44) Ontl (Keresztury); 6:2 (50:30) Divis (Gajovsky, Heger)

Schiedsrichter: Sicorschi/Wohlgemuth. Strafminuten: Regensburg 4 – Deggendorf 8

Hier der Liveticker zum Nachlesen: