Regensburg
Regensburger SPD trauert um Dagmar Kick

Die Stadträtin setzte sich für soziale Gerechtigkeit und grüne Ideen ein. Wegbegleiter schildern eine außergewöhnliche Frau.

04.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:22 Uhr
Dagmar Kick kämpfte mit Leidenschaft für soziale Belange. Die SPD-Stadträtin starb am 1. Februar im Alter von 60 Jahren. −Foto: Petra Homeier

Sie galt als hochmotiviert, verlässlich, fröhlich und kämpferisch. Den Kampf gegen ihre Krankheit hat Dagmar Kick jetzt verloren. Die SPD und die Menschen in Burgweinting-Harting trauern um eine engagierte Sozialdemokratin. Ihr Nachfolger im Stadtrat soll Ende Februar vereidigt werden.

„Ein herzenswarmer Mensch“, so beschreibt Jan Kempinger, Vorsitzender im SPD-Verband Burgweinting-Harting-Irl, seine Kollegin, die am 1. Februar gestorben ist. Hartnäckig habe sie für die Anliegen der Menschen im Stadtosten gerungen und sich bei zahlreichen Initiativen vor Ort eingesetzt: etwa beim Sportverein, bei der Feuerwehr, beim Gartenbauverein. Ende 2021, zum 60. Geburtstag, schenkten die Genossen ihrer Mitstreiterin noch ein Buch voller Fotos. „Das hat ihr viel bedeutet“, sagt Kempinger, der Seite an Seite mit seiner Parteifreundin im Wahlkampf um Stimmen warb.

„Dagmar hat die Dinge angepackt“

„Dagmar hat die Dinge angepackt und mit Energie vorangetrieben“, schildert Dr. Thomas Burger, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtrat. „Sie handelte aus einem starken inneren Antrieb und besaß ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.“

Dagmar Kick trat 1999 der SPD bei und brachte sich mit Leidenschaft ein: als Beisitzerin im SPD-Unterbezirksvorstand (2007 bis 2021), als stellvertretende Vorsitzende im Stadtverband (2018 bis 2021), als Vorsitzende im Ortsverband Burgweinting-Harting-Irl (bis 2019), im Arbeitskreis sozialdemokratischer Frauen, in der Arbeitsgruppe Rad – und ab 2014 vor allem im Stadtrat. „Wir verlieren eine engagierte Stadträtin, Genossin und Freundin, die sich bis zuletzt für die Menschen in Regensburg interessierte und eingesetzt hat“, heißt es in einem Facebook-Post der SPD. „Unsere Gedanken sind in diesen Stunden bei ihrem Mann und ihren Kindern.“

Dagmar Kick war kämpferisch und gerade

„Sie war kämpferisch, sehr gerade, und man konnte sich 100-prozentig auf sie verlassen. Dabei war sie außerordentlich gut vernetzt und immer ansprechbar. Und sie hatte ziemliches Tempo!“, sagt SPD-Stadträtin Evelyn Kolbe-Stockert. „Ihr Tod ist auch menschlich ein großer Verlust.“

Soziales, Klimaschutz, bezahlbarer Wohnraum und Radverkehr warenzentrale Themenvon Dagmar Kick, die fast immer mit dem Rad unterwegs war und sich nicht scheute, auch bei Genossen Flugreisen oder Plastikbecher zu hinterfragen, schildert Kolbe-Stockert. „Grüne Ideen hatte sie schon sehr früh auf dem Schirm.“

SPD: Alexander Irmisch rückt nach

Als SPD-Stadtrat rückt nun Alexander Irmisch nach. Der 46-Jährige wird am 24. Februar vereidigt. Soziale Themen bewegen ihn, sagt er am Freitag: die Not von Obdachlosen, die Lage von Flüchtlingen, auch die Situation von Schülern in der Pandemie. „Wir erleben auch in Regensburg eine Spaltung“, beobachtet er. „Es wird viel Energie kosten, die Gesellschaft wieder zu vereinen und uns wieder die Hand zu reichen.“

Irmisch trat der SPD 2017 bei und wurde relativ bald erst stellvertretender, dann Vorsitzender im Ortsverband Altstadt. Auf Bezirks- und Bundesebene kämpft er in der „SPD queer“ für Gleichstellung. Seit 20 Jahren betreibt Irmisch in Stadtamhof das „Schierstadt“, eine kultige Café-Bar, zusammen mit Maximilian Keser.