75. Geburtstag
Rötz trägt auch ihre Handschrift

Jubilarin Ingrid Heimerl hat Rötz entscheidend mitgeprägt – durch ihr berufliches, politisches und kulturelles Engagement.

11.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:37 Uhr
Ingrid Heimerl – hier an ihrem früherem Arbeitsplatz, dem Büro des Bayerwald-Echos in Rötz – feiert heute Geburtstag. Foto: cba −Foto: cba/MZ

Sie ist gebürtige Neunburgerin, und doch hat sie Rötz in besonderem Maße geprägt: Ingrid Heimerl feiert am heutigen Samstag ihren 75. Geburtstag. Die Hussenstraße 4 ist in Rötz eine ganz zentrale Adresse: Hier befindet sich nicht nur das Wohnhaus der Jubilarin, sondern sie hatte dort von 1973 bis 1995 auch ein Schuhgeschäft betrieben. Als ihr Neffe Georg Sturm, damals Redakteur beim Bayerwald-Echo, ihr 1988 berichtete, dass der Verlag in Rötz geeignete Räume für eine neue Geschäftsstelle suchen würde, zog sie kurzerhand mit ihrem Schuhgeschäft in die hinteren Räume des Hauses um.

Schon ein Jahr später, 1989, wurde in den vorderen Räumen das Redaktionsbüro eröffnet und befindet sich nun schon 32 Jahre dort. Ingrid Heimerl selbst war 15 Jahre lang in der Anzeigenabteilung des Verlags tätig. Nach einer sechswöchigen Einführung im Chamer Büro war sie eineinhalb Jahrzehnte Ansprechpartner für die Rötzer Geschäftsleute und Privatpersonen.

Und das zu jeder Zeit: „Die Leute haben ja gewusst, ich wohne direkt neben dem Büro, ich bin immer da“, schmunzelt sie und sagt, wie gern sie an diese Zeit zurückdenkt, an die Begegnungen mit den Menschen und an das persönliche Verhältnis der Mitarbeiter untereinander. Ihr Schuhgeschäft hat sie bis Mitte der Neunziger parallel betrieben.

Engagement für die Vereine

Neben diesem außerordentlichen beruflichen Engagement in Rötz gab es auch ihr politisches: Von 1990 bis 2002 war Ingrid Heimerl für die Freien Wähler Mitglied des Rötzer Stadtrats.

In den zwei Wahlperioden prägte sie das Erscheinungsbild der Stadt – daneben auch durch die Unterstützung der vielen Vereine – entscheidend mit: unter anderem als Mitglied des Bauausschusses, als Fürsprecherin der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung und vor allem der Kinder und des Kindergartens. Auch erinnert sie sich an ein „Ratschbankerl“ in der Pfarrstraße, das auf ihre Initiative zurückgegangen ist, aber heute leider nicht mehr dort steht.

Das Jahr 1968 war ein ganz besonderes für Ingrid Heimerl: Im Juni trat sie dem Schwarzwihrbergverein bei, im August heiratete sie ihren Mann Heribert Heimerl, der 2014 verstarb. Dieser war selbst Vorstand des traditionsreichen Vereins und Stadtratsmitglied, beides über viele Jahre.

Unter anderem das kulturelle und politische Interesse verband das Ehepaar. „Ich hab spaßeshalber immer gesagt, ob er mich überhaupt geheiratet hätte, wenn ich nicht zwei Monate vorher zum Schwarzwihrbergverein gegangen wäre“, erinnert sie sich lächelnd an diese Zeit.

2014 wurde Ingrid Heimerl aufgrund eines Herzleidens im Deutschen Herzzentrum München (DHM) eine biologische Herzklappe eingesetzt, dank derer sie nun nicht mehr mit Atemnot zu kämpfen hat: „Damit geht es mir gut.“

Müßiggang ist nicht ihre Sache

Eines ihrer früheren Hobbys, das Schwimmen, erzählt sie, sei zwar nicht mehr möglich. Aber mit Herzsport, Bewegungstherapie, Tanzen und Sockenstricken hält sie sich weiterhin fit: „Man muss schon ein bisserl was machen.“ Müßiggang ist ohnehin nicht Ingrid Heimerls Sache: Gerade hat sie die zehnte Sorte Plätzchen in diesem Advent gebacken.

Eine kleine Feier zu ihrem 75. Geburtstag ist auch unter den geltenden Corona-Bestimmungen möglich: Sohn Matthias, der in Regensburg lebt, und Tochter Judith, die in Rötz lebt, werden mit der Familie inklusive der drei Enkel – im Januar werden es vier sein – zum Gratulieren vorbeikommen sowie zeitversetzt eine Delegation des Schwarzwihrbergvereins und einige Freunde.