Mal ehrlich, vor allem soziale Medien sind schon ein vogelwilder Ort – selbst für diejenigen, die jeden Tag dort unterwegs sind. Beim 2. Social Influencer Day trafen Online-Stars mit Zehntausenden von Followern in den Regensburger Arcaden auf die Oberpfälzer Bevölkerung.
Donnerstag, 14 Uhr: Ein tadellos gestylter Mann mit edler Männerhandtasche schlendert an einem pinken Samt-Absperrband entlang. In Richtung einer großen Leinwand, wo betörend schöne Frauen gerade für Fotos posieren. Ein paar Meter weiter, gleich hinter dem Styling-Stand von „Carola Hair“, steht das Straubinger Model Kathrin Resch auf der Bühne und erzählt von Followern, strategischem Re-Posting und Hashtag-Management.
Manche staunen, manche machen Fotos
Neben alldem schlendern nichts ahnende Arcaden-Kunden vorbei. Manche staunen, manche machen Fotos, manchmal schütteln sie auch mal augenrollend den Kopf. Und so einige haben einen Ausdruck im Gesicht, als würden sie gerade durch ein Fenster zu einer außerirdischen Welt blicken.
Tatsächlich hat die Welt von Instagram und Co. ganz andere Regeln. Regeln, die nicht jeder versteht. Diego Denner ist einer der „Social Influencer“, die sich am Donnerstag unter die Leute mischten. Der 24-jährige gebürtige Brasilianer und heutige Regensburger mag das Wort „Influencer“ aber überhaupt nicht. Er sehe sich eher als „Inspirator“. Auf seinem Instagram-Account bietet er seinen über 17000 Followern Bildern von sich – manchmal mit moderner Fashion, manchmal nackt, aber immer künstlerisch beeindruckend.
Eines schönen Tages, so erzählt er, las er sich dann das Feedback durch. „Cute boy“ stand da. Gepostet von Kim Kardashian. „Ich wäre fast gestorben,“ meint er. Ein Insta-Kompliment von @KimKardashian ist wie ein „Gut gespielt!“ von Roger Federer oder ein „Cooler Song!“ von Paul McCartney. Mit der Insta-Queen Kardashian und ihren 143 Millionen Followern können es die Accounts aus Bayern nicht aufnehmen. Aber es gibt schon auch hier Talente. Marie Sophie (@mariesophieglm) aus Abensberg zum Beispiel ist gerade mal 17, hat aber schon über 34000 Follower.
Vor allem sich selbst vermarkten
Am Donnerstag war sie deshalb eine der drei Finalistinnen der „Social Media Awards“ in der Kategorie Beauty&Fashion. Wie viele der anderen Finalisten vermarktet sie vor allem sich selbst: Ihr Leben, ihre Freunde, ihren Hund Lotti. Da ist dann auch mal offen gekennzeichnete Werbung dabei, vor allem für Fashion-Produkte. Deshalb auch der Titel „Influencer“. Und deshalb waren am Social Influencer Day auch Unternehmen wie das Stadtwerk, Douglas oder Eckert-Schulen dabei; immer begleitet von Smartphones und Instagram-Gewinnspiel-Aktionen.
Es ist nicht so einfach, am Puls der Zeit zu bleiben. Und Social Media ist eben ein vogelwilder Ort – stets im Wandel. Marie Sophie zum Beispiel ist inzwischen auf der Social-Media-Plattform „TikTok“ unterwegs. Es geht Zack, Zack im Internet! Da darf man als Influencer nicht pennen.
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