Abitur 2015
RTG freut sich über Einser-Schülerinnen

Mit Sylvia Bauer, Lena und Teresa Aschenbrenner ist drei Mädchen das Kunststück gelungen, das Gymnasium mit 1,0 zu verlassen.

27.06.2015 | Stand 16.09.2023, 7:08 Uhr
Verena Obermeier
Die besten Abiturienten des RTG sowie die Träger der Sonderpreise mit der Beiratsvorsitzenden Schramm (li.), Landrat Ebeling (2. v. li.), Direktorin Weindl (2. v. r.) sowie ihren Kollegen Frieser und Schwab (r.). −Foto: tvo

Am Freitag verließen 89 Abiturienten endgültig das Regental-Gymnasium. Doch zuvor luden sie noch zum Abschiedsball in die Regental-Halle ein. Mit rund 600 Gästen war die Halle gut gefüllt. Unter den zahlreichen Ehrengästen befanden sich an diesem Abend neben Landrat Thomas Ebeling, dem Landtagsabgeordneten und stellvertretenden Landrat Joachim Hanisch auch der Bürgermeister der Stadt Nittenau, Karl Bley, sowie einige seiner Amtskollegen aus den benachbarten Gemeinden. Studiendirektor Christian Schwab blickte in seiner Begrüßungsansprache auf seine Anfänge als Lehrer am Regental-Gymnasium zurück: Die Absolventinnen und Absolventen, die nun vor ihm säßen, seien die ersten Schüler gewesen, die er am RTG unterrichtet habe. Nun beglückwünschte er sie und deren Eltern zur bestandenen Reifeprüfung. Die musikalische Begrüßung übernahm der Oberstufenchor unter der Leitung von Dr. Wolfgang Wagner mit dem Lied „Perfekte Welle“ von der Band Juli. Landrat Thomas Ebeling schaute an diesem Abend ebenfalls in die Vergangenheit zurück und erinnerte sich an seinen eigenen Abiturball, der nun „auf den Tag genau fast 20 Jahre her“ sei. Im Vergleich zu heute stellte er fest, dass die Anforderungen erheblich gestiegen seien. Damit meine er nicht nur das gleichzeitige Schreiben von Whatsapp-Nachrichten, das Schießen und Posten von Selfies und das Vokabellernen, sagte er scherzhaft. Daher könne man die Absolventen zu ihren Leistungen nur beglückwünschen, sagte er und bezog sich damit auf den erhöhten Erwartungsdruck im G8.

MdL Joachim Hanisch und Bürgermeister Karl Bley bezeichneten die Abiturienten als „Bildungselite des Landes“, beziehungsweise als „Hoffnungsträger der Gesellschaft“. Während Joachim Hanisch ihnen den Satz von Sepp Herberger „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ mit auf den Weg gab, verwies Karl Bley auf stetige Weiterbildung im Leben: „Wer stetig lernt, bleibt auf der Höhe der Zeit“, sagte er.

Seitens des Elternbeirats überbrachte Birte Schramm die Glückwünsche. Sie wünschte den Abiturienten Mut, um Entscheidungen zu treffen. Kluge, besonnene, meist richtige, manchmal falsche, spontane, aber stets mutige Entscheidungen sollten das sein, sagte sie.

Schulleiterin Petra Weindl hinterfragte in ihrer Ansprache den Begriff „Freiheit“. Als Französischlehrerin seien ihr sofort die Maxime der französischen Revolution von 1789 eingefallen: „Liberté, égalité, fraternité“, also die Forderung nach Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, von deren Erfüllung wir auch im Jahr 2015 weltweit betrachtet noch meilenweit entfernt seien. Die Schülerinnen und Schüler sollten ihre neu gewonnene Freiheit aber nutzen und ihren Weg gehen. Denn sie haben laut Petra Weindl in unzähligen Situationen Ausdauer bewiesen, „Willensstärke, Gemeinschaftsgeist, Kreativität, Erfindergeist und, wenn nötig, ein gehöriges Maß an Improvisationstalent“.

Die beiden Abiturienten Anna Heinrich und Nicolas Süß orientierten sich nach eigener Aussage an den Reden der Schulleiterin und begannen ihre Rede mit einem Zitat von Arthur Schnitzler: „Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich darauf freut.“ Sie ließen es sich aber auch nicht nehmen, vor ihrem endgültigen Abschied vom RTG noch einigen Wegbegleitern persönlich zu danken, darunter Oberstufenbetreuerin Karin Schmidt, die neben einem kleinen Präsent symbolisch alle fehlenden Entschuldigungen und Entlassungsscheine der Schülerinnen und Schüler aus den vergangenen zwei Jahren überreicht bekam. Oberstudienrat Peter Poth erhielt ebenfalls ein kleines Geschenk sowie alle noch nicht abgegebenen Bücher. Damit hatten die beiden den Lacher auf ihrer Seite. Auch für den zweiten Oberstufenbetreuer Richard Platzer und Chorleiter Wolfgang Wagner hatten die beiden eine kleine Aufmerksamkeit im Gepäck. Und dann hieß es nach der Zeugnisverleihung endgültig Abschied zu nehmen vom Regental-Gymnasium. Passend dazu sang der Oberstufenchor „Wir hatten eine gute Zeit“ von den Wise Guys. Jonas Trautner spielte am Klavier „Die Wut über den verlorenen Groschen“ von Ludwig van Beethoven.