Neustadt
Rund 70000 Artikel für Heimwerker

07.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:25 Uhr
Marktleiter Jürgen Mühlhäußer (li.) und Pero Vojnovic, Verkaufsleiter Hagebaumärkte bei der Mayer/Gural-Gruppe , nahmen den symbolischen Schlüssel von Johann Feldbauer junior von der Johann Feldbauer Bau GmbH entgegen. −Foto: Fotos: Lucia Pirkl

Mainburg, Kelheim und jetzt auch Neustadt: Am Mittwochabend wurde der neue Hagebaumarkt mit Gartencenter feierlich eröffnet. Auf einer Verkaufsfläche von 6500 Quadratmetern ist Platz für rund 70000 Einzelartikel. „Die ersten Kunden standen schon heute vor der Tür, aber ich habe gesagt, sie sollen am nächsten Tag wieder kommen“, meinte Wolfgang Gural schmunzelnd bei seiner Eröffnungsrede. Er ist neben seiner Tochter Angelika und Mathias Lehmann einer der drei Geschäftsführer.

Zur Eröffnung waren zahlreiche Ehrengäste eingeladen. Unter anderem auch Rupert Treitinger und sein Sohn, „sie sind eigentlich der Initiator des Marktes“, sagte Gural. Treitinger hatte vor ein paar Jahren die Idee, hier einen Baumarkt zu errichten. Mit der Mayer/Gural-Gruppe habe er schließlich den idealen Partner gefunden, wie auch Treitinger versicherte. Die Gruppe kaufte ihm das Grundstück ab und errichtete hier den Baumarkt. Für Treitinger die optimale Lösung: „Besser geht es nicht“, so sein Fazit.

Auch Landrat Martin Neumeyer (CSU) nannte den Bau „sehr gelungen. Ich glaube, das hat gefehlt in Neustadt. Gratulation, dass ihr in schwierigen Zeiten den Mut hattet, Geld zu investieren.“

Einzugsgebiet reicht bisAltmannstein und Pförring

Neustadts Bürgermeister Thomas Memmel (CSU) meinte, von einem gepflegten Grundstück profitiere auch die Nachbarschaft. Ähnlich sei es bei dem neuen Markt: „Ein Baumarkt macht erst einmal für sich auf – und trotzdem profitieren dann auch die anderen.“ Das Areal rund um den Baumarkt sei noch attraktiver geworden. Deshalb liege der Stadt schon der nächste Bauantrag vor.

Die Pfarrer Michael Murrmann-Kahl und Thomas Stummer spendeten den kirchlichen Segen.

Gural blickte dann in seiner Rede auf das Jahr 1979 zurück, als er seinen ersten Markt in Kelheim bauen wollte – in einer Zeit, als Baumärkte noch nicht so verbreitet waren und er oft um die Idee werben musste. Standortanalysen gab es noch nicht: „Ich hatte einen Fotoapparat und habe mir einfach vieles abgeschaut.“ In den Jahren danach wurden die Baumärkte ständig weiterentwickelt. Als dann die Firma Treitinger in Neustadt bauen wollte und einen Betreiber suchte, kam man ins Gespräch. „Beim Hagebau in Kelheim konnten sie sich überzeugen, dass wir ein bisschen was von der Materie verstehen“, erinnerte sich Gural. Nach einer Standortanalyse habe sich sein „Bauchgefühl“, wie er es nannte, bestätigt – wonach sich auch in Neustadt ein Baumarkt wirtschaftlich realisieren ließe. Immer- hin reicht das Einzugsgebiet bis nach Abensberg, Altmannstein, Pförring, Mindelstetten oder Oberdolling. „Ich weiß zwar nicht, wie das Ganze gewesen wäre, wenn wir es heute angegangen hätten, aber ich meine, dass es richtig war, den Schritt zu wagen.“ Bei der Grundsteinlegung vor fast einem Jahr habe man noch das Glück gehabt, einen guten Zinssatz zu bekommen. Und die Bausumme sei jetzt – nach der Fertigstellung – die gleiche wie prognostiziert, freute sich Gural.

Ganz einfach sei der Bau trotzdem nicht gewesen: Bevor auf dem 24000 Quadratmeter großen Grundstück gebaut werden konnte, wurde der Boden auf Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht.

Keine Verzögerungen beim Bau des Gebäudes

Bis zu einer Tiefe von 1,60 Metern musste er dann abgetragen und wieder aufgefüllt werden.

Die Gebäudehülle wurde in nur sieben Monaten hochgezogen. 200 Meter Regale mussten anschließend in zwei Monaten mit Waren bestückt werden, eine anstrengende Zeit für die Belegschaft. Marktleiter Jürgen Mühlhäußer ist froh, „dass es vorbei ist“. In die Hände spielte dem Team, dass es sich teilweise schon kennt – einige der 40 Mitarbeiter nahm Mühlhäußer von seinem alten Arbeitsplatz als Marktleiter in Mainburg mit. Die rund 300 Lieferanten lieferten zudem pünktlich, ohne Verzögerungen und erlaubten damit ein schnelles Einräumen.

Energetisch dürfte der neue Markt im Übrigen gegen hohe Energiekosten gut gerüstet sein, und zwar mit Photovoltaikanlagen samt Speicher, LED-Beleuchtung und dem Anschluss an das Neustädter Fernwärmenetz.

− DK