Rückhalt bei Katastrophen
Schwandorf: Arge Psychosoziale Notfallversorgung gegründet

19.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:06 Uhr
Die Teilnehmer an der konstituierenden Sitzung −Foto: Hans Prechtl

Am Donnerstag trafen sich zahlreiche Vertreter der Rettungs- und Hilfsorganisationen, von Schulen und Behörden im Landratsamt. Gemeinsam gründeten sie die Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Notfallversorgung im Landkreis Schwandorf (Arge PSNV).

Im Einzelnen waren vertreten: Polizei, Feuerwehr, BRK, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hilfsdienst, Technisches Hilfswerk (THW), Kriseninterventions- und bewältigungsteam bayerischer Schulpsychologen (KIBBS), Zweckverband für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung Oberpfalz Nord (ZRF), Evangelisch-Lutherische Kirche Bayern, Katholische Kirche Bistum Regensburg und Landratsamt Schwandorf Katastrophenschutzbehörde.

Große psychische Belastung

Katastrophen und Großschadensereignisse, aber auch alltagsnahe Ereignisse können eine psychische Belastung sowohl für die Einsatzkräfte als auch für die Betroffenen (Überlebende, Angehörige, Vermissende oder Hinterbliebene) bedeuten, heißt es in der Mitteilung des Landratsamts. Diese Belastungen sollten durch Psychosoziale Notfallversorgung gemindert werden.

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Die Thematik an sich ist nicht neu. Die einzelnen Behörden, Institutionen und Organisationen haben bereits in den vergangenen Jahren verschiedene Leistungen im Bereich der psychosozialen Notfallversorgung angeboten. Als Paradebeispiel nennt das Landratsamt die Notfallseelsorge der evangelischen und katholischen Kirche, das Kriseninterventionsteam der Johanniter (KIT), die Kriseninterventionsteams der bayerischen Schulen und auch die polizeiinterne psychologische Betreuung von Einsatzkräften.

Eine Verknüpfung war notwendig

Um die Hilfe noch besser koordinieren zu können, ist laut Mitteilung des Landratsamts eine Vernetzung der unterschiedlichen Angebots- und Bedarfsträger der Psychosozialen Notfallversorgung erforderlich. So sei es möglich, die Arbeitsweisen anzugleichen, zu spezialisieren und Synergien zu nutzen. Auch im Landkreis Schwandorf habe man die Notwendigkeit einer Verknüpfung aller Angebotsträger erkannt und die Arge PSNV ins Leben gerufen.

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Neben der Gründung der Arbeitsgemeinschaft standen aber auch schon konkrete Arbeitsthemen auf der Tagesordnung. So beschlossen die Mitglieder der ARGE bei der Sitzung eine Geschäftsordnung, wählten das vierköpfige Leitungsteam für die erste Amtszeit von vier Jahren, das sich nun aus Torsten Färber von den Johannitern, Dekan Michael Hirmer, Kreisbrandinspektor Patrick Allen und Katharina Jonas vom BRK zusammensetzt.

Birgit Hönning soll Fachberaterin werden

Darüber hinaus wurde eine weitere wichtige Personalie vorentschieden. Die Arge fasste den Beschluss, Birgit Hönning von den Johannitern als Fachberaterin PSNV gegenüber der Katastrophenschutzbehörde vorzuschlagen. Sie kann danach an der notwendigen Fortbildungsmaßnahme teilnehmen, bevor sie durch das Landratsamt zur Fachberaterin ernannt wird. Anschließend wird sie als wichtiges Bindeglied zwischen der Arbeitsgemeinschaft und der Katastrophenschutzbehörde tätig und dabei diese Stabsstelle als fester Bestandteil der Führungsgruppe Katastrophenschutz Schwandorf bekleiden.

Landrat Ebeling zeigte sich erfreut über die Vielzahl der vertretenen Hilfs- und Rettungsorganisationen und sonstigen Institutionen und die „sehr fruchtbare Zusammenarbeit“ bei der konstituierenden Sitzung. Er sicherte die weitere Unterstützung seines Hauses zu.