Schwandorfer Künstler Peter Mayer im Alter von 70 Jahren verstorben

12.01.2009 | Stand 12.01.2009, 23:08 Uhr

Gesundheitlich angeschlagen war der gerade 70-Jährige schon länger – und doch kam die Nachricht am Sonntag, nach zweiwöchigem Aufenthalt im St.Barbara-Krankenhaus, für Freunde wie Angehörige überraschend. „Sein Tod ist ein herber Verlust für die Stadt“, sagte OB Helmut Hey gestern in einer ersten Reaktion am Telefon. Und in der Tat war Peter Mayer Schwandorfs bedeutendster Kunstschaffender, einer der renommiertesten in ganz Ostbayern.

Bereits 1974 hat er den gleichnamigen Kulturpreis der OBAG gewonnen und vor etwas mehr als drei Jahren mit der Skulptur für den „Bayerischen Kulturpreis der E.ON“ den Kreis geschlossen. Die Werke von Peter Mayer, seine „Fabelwesen“ zumal, bevölkern den Uni-Campus in Regensburg, doch sie finden sich auch in der Ewigen Stadt Rom. Nicht wenige von Peter Mayers Plastiken verstecken sich bei privaten Schwandorfer Sammlern im Garten. Aber er hat eben auch in Miami Beach oder Amsterdam, Zürich oder Libourne ausgestellt. Besonders geprägt haben ihn seine Aufenthalte am „Virginia Center for the Creative Arts“ in den Vereinigten Staaten – und seine Kindheitserinnerungen im zerbombten Schwandorf nach dem Krieg.

Weltläufigkeit hin, Austauschprogramme her – im Grunde seines Herzens ist Peter Mayer immer ein Schwandorfer geblieben. „Ich lebe gern hier“, hat er 2008 bei seiner letzten Ausstellung in der Kebbelvilla gesagt, „das hat etwas mit Heimat zu tun und einer Denk- und Ausdrucksweise, die man einfach mitbekommt. Wenn ich hier mit Leuten zusammen sitze und mich unterhalte, dann weiß ich, dass sie mich verstehen.“

Peter Mayer war gern unter seinesgleichen – das war vielleicht der eigentliche Grund für seine Geselligkeit. Er war kreativer Mittelpunkt im Fronberger „Wolpertinger-Stammtisch“, für den er auch etliche Kunstwerke gestaltet hat. Er pflegte den Austausch mit der Bürgergesellschaft „Wanderer“ oder den Mitgliedern des Schwandorfer Lions Clubs.

Natürlich hat Peter Mayer gewusst, dass er seiner Heimatstadt viel zu verdanken hat – eine Existenz als Künstler, die er sich, gestützt und gefordert durch seine Ehefrau Renate, hart hat erarbeiten müssen. Durch seine Tätigkeit im Vorstand des Fördervereins Künstlerhaus hat er Schwandorf etwas davon zurück gegeben. Aber mehr noch durch seine Werke.

Vielleicht wird es ja einmal eine Stadtführung auf den Spuren Peter Mayers geben. Da ginge man dann zum Beispiel von der Paulskirche auf dem Weinberg herunter zu St.Jakob. Vorbei am Glockenspiel, dann zur Naabuferstraße, mit der „Jungfrau auf dem Drachen“. An der Ampel unter der Schwanensäule müsste man warten, dann Richtung Fronberg, wo bei der Sparkasse der Wolpertinger-Brunnen sprudelt. So könnte es gehen.

Peter Mayer wird am Donnerstag auf dem Schwandorfer Friedhof beigesetzt. Um 10 Uhr ist Trauergottesdienst in der Kreuzbergkirche, anschließend Beerdigung.