Requiem
Schwerer Abschied von Rita Geiger

Nach einem arbeitsreichen Leben für ihre Familie und das Geschäft ist am Morgen des 13. Februars Rita Geiger (70), die Seniorchefin von Sport und Raumausstattung Geiger in Arrach, gestorben.

28.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:09 Uhr
Regina Pfeffer
Rita Geiger (†) Foto: Regina Pfeffer −Foto: Regina Pfeffer

Pfarrer Johann Wutz zog beim Requiem Parallelen zur Ostergeschichte, wonach Frauen am Morgen zum Grab Jesu kamen und dort von seiner Auferstehung erfuhren. „Als eben die Sonne aufging, ist Ihre Mutter Christus, dem Licht, innerlich entgegengewachsen“, sagte Pfarrer Wutz. Dennoch musste Rita Geiger in ihren letzten Lebensmonaten noch die Erfahrung der langandauernden Nacht machen, zum Schlaf und zur Passivität verurteilt, zum Nichts-mehr-tun-können. „Es ist schmerzlich, den leiblichen Zerfall eines lieben Menschen, einer Chefin und Mutter mit ansehen zu müssen und nichts dagegen tun zu können“, so der Geistliche.

Rita Geiger wurde 1951 als zweites von vier Kindern der Eheleute Hermann und Katharina Vogl in Thürnstein geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Lam erlernte sie bei der Firma Fertighaus Fischer in Schrenkenthal den Beruf der Bürokauffrau. 1971 heiratete sie in Haibühl den Sattlermeister Ernst Geiger. Aus der Ehe gingen die Kinder Ernst und Andreas hervor. Nach der Hochzeit arbeitete Rita Geiger zusammen mit ihrem Mann im Betrieb von dessen Onkel, einem Raumausstattungs- und Sportgeschäft mit, das sie 1983 übernahmen und erweiterten. 2007 wurde der Familienbetrieb an Sohn Ernst übergeben. Die Mithilfe im Geschäft war ihr bis 2020 eine Herzensangelegenheit. Mit ebenso viel Herzblut übernahm sie das Amt der Festmutter beim 90. Gründungsfest der FFW Arrach mit Gerätehaussegnung 1988. Zehn Jahre später, anlässlich des 100. Jubiläums, wurde sie zur Ehrenfestmutter ernannt. Auch der Frauenbund Haibühl-Ottenzell und der ASV Arrach gaben ihrem treuen Mitglied das letzte Geleit.

Im vergangenen Jahr feierte sie ihre Goldene Hochzeit. Um Rita Geiger trauern der Ehemann Ernst, die Söhne Ernst und Andreas mit Ehefrauen sowie die fünf Enkelkinder, für die sie zu jeder Zeit ein offenes Ohr hatte und eine liebevolle Ansprechpartnerin und Ratgeberin war, so Pfarrer Wutz.

Als tröstliches Zeichen Gottes deutete er die Tatsache, dass in der Zeit ihres langen Schlafs die sonnig leuchtenden, neuen Bezüge der Kirchenbänke in der Pfarrkirche in ihrem Betrieb gefertigt wurden. „Sie sollen die neue Kraft und das Leben der aufgehenden Sonne und des neuen Tags zum Ausdruck bringen“, sagte er, bevor er die Verstorbene der Liebe und der Gnade Gottes anempfahl.

Musikalisch wurde das Requiem von der Gruppe Laudatio und Organist Ewald Pirtzl gestaltet. Die Urnenbeisetzung fand auf dem Haibühler Friedhof im Familienkreis statt. (krp)