Jahresbericht
Schweres Jahr für Feuerwehr

Einsatzkräfte der FFW Rötz trotzten Corona. Hilfsaktion im Katastrophengebiet des Ahrtals war große Herausforderung.

16.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:52 Uhr
Vor dem Einsatz im Ahrtal war alles blitzblank am Abrollbehälter Ölwehr der Freiwilligen Feuerwehr Rötz. −Foto: Günther Hofmann

Knapp 1200 Einsatzstunden hatte die Feuerwehr 2021 zu bewältigen. Diese und weitere Zahlen und Fakten ergeben sich aus dem Jahresbericht der Rötzer Wehr. Brandeinsätze, Unfälle und der nicht alltägliche Einsatz bei der Flutkatastrophe im Ahrtal stechen bei dem Bericht heraus.

In seinem Vorwort spricht Kommandant Michael Dommer das Wichtigste an: „Das Jahr 2021 stand erneut unter dem Einfluss der weltweiten Corona-Pandemie.“ Für die zahlreichen ehrenamtlichen Organisationen, zu denen neben Feuerwehr und Rettungsdienst auch viele andere Einrichtungen zählen, waren die Zeiten nicht leicht. So waren es nicht nur die Übungsabende, die aufgrund der Corona-Einschränkungen nicht oder nur teilweise durchgeführt werden konnten, sondern auch eine Vielzahl gesellschaftlicher Anlässe. Damit versiegten wichtige Funktionen der Vereine und Organisationen: Pflege der Kameradschaft und Zusammenhalt.

Betrieb unter Einschränkungen

Die traditionelle Generalversammlung vom 6. Januar 2021 musste im vergangenen Jahr erstmals seit über 60 Jahren wegen der Pandemie abgesagt werden. Gelähmt von den Ausgangsbeschränkungen und geltenden Lockdown-Regelungen war es auch für die aktive Mannschaft der Feuerwehr Rötz schwierig, ohne regelmäßige Übungen fit im Umgang mit den Gerätschaften zu bleiben.

Mitte 2021 standen die Einsatzkräfte vor einer extremen Herausforderung. Bedingt durch massive Starkregenfälle in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz versank das Ahrtal in den Fluten. Nahezu 200 Todesopfer und Schäden in Milliardenhöhe waren die Folge. Rettungsorganisationen und unzählige Helfer waren im Katastrophengebiet, um der Bevölkerung zu helfen. Darunter auch Einheiten der Feuerwehren aus dem Landkreis Cham sowie der Ölwehrzug vom Standort Rötz.

Die Planungen für den dringend notwendigen Anbau an das Gerätehaus kamen, gefühlt, zum Erliegen. Obwohl es bereits entsprechende Förderzusagen der Bayerischen Staatsregierung gibt, gehen die Planungen nur sehr langsam und ohne größere Fortschritte weiter.

In dem Jahresbericht 2021 sind 57 Einsätze aufgelistet. Rund 50 Aktive rückten aus, wenn der Piepser oder die Handy-Alarmierung anschlug. Im Schnitt waren stets an die neun Kameraden bei den Einsätzen dabei. Trotz der schwierigen Umstände konnte die Einsatzbereitschaft der Rötzer Wehr sehr gut aufrechterhalten werden. Das belegen auch die zahlreichen Stunden für Ausbildung und Übungen. In Summe waren es knapp 1400 Stunden.

Zwei Brände in Rötz

Auch in Rötz selbst brannte es zweimal. Bei der ehemaligen Tierkörperbeseitigungsanlage gerieten Hackschnitzel in Brand, und auch bei einem Küchenbrand in einer Gaststätte waren die Aktiven gefordert. Zusammen mit der Schönthaler Wehr half man bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Neunburg.

Die Einsätze teilten sich im Jahr 2021 folgendermaßen auf: sechs Brände, elf Verkehrsunfälle, vier Öleinsätze, zwei Insekteneinsätze, zehn sonstige technische Hilfen, siebenmal Hilfeleistungskontingent und zehn Einsätze der UG Öl.

Beim Einsatz im Ahrtal wurde nicht nur vor Ort den Aktiven alles abverlangt, auch nach der Rückkehr aus dem Katastrophengebiet gab es viel Arbeit und Nachbereitung, und es kam auch zutage, dass viele Einsatzmittel nicht mehr zu gebrauchen sind.

Teilgenommen wurde an mehreren überörtlichen Übungen, unter anderem in Tschechien. Auch eine große MERO-Übung war angesagt.

Die Kameraden Michael Dommer und Daniel Forster wurden von Kreisbrandrat Michael Stahl zu Zugführern für den Ölwehrzug im Landkreis Cham ernannt.

Die Blaulichtbande der Rötzer Feuerwehr steigerte ihre Mitgliederzahl auf 43. Wegen der Pandemie mussten sich die Aktivitäten allerdings in Grenzen halten. (whg)